Theaterabend in Kardorf Die Irrungen und Wirrungen der Liebe

Bornheim-Kardorf · Das „Theater im Kloster“ präsentiert im Kardorfer „Sängerheim“ die Dinner-Show „L'amore passa attraverso lo stomaco“. Wegen der großen Nachfrage könnte es im Januar eine weitere Aufführung geben.

 Theater im Sängerheim

Theater im Sängerheim

Foto: Roland Kohls

Die Liebe ging im Kardorfer Ristorante „Zum Sängerheim“ im wahren Wortsinn durch den Magen. Unter dem Motto „L'amore passa attraverso lo stomaco“ verwöhnten am Mittwoch- und Donnerstagabend die Inhaber Pina und Giovanni Conigliello ihre Gäste nicht nur mit einem italienischen Drei-Gänge-Menü, darüber hinaus servierten Schauspiel-Studenten der Alanus Hochschule Alfter zwischen Vor- und Hauptspeise sowie Dessert verbale Leckereien.

Dabei ging es stets um die Liebe in all ihren Variationen. Mit jeweils 70 Gästen waren die beiden Dinner-Vorstellungen ausverkauft. „Wir waren schon überrascht über die Nachfrage. Das ist ein schöner Erfolg“, freute sich denn auch Peter Nettekoven, der als Mitglied im Verein „Theater im Kloster Bornheim“ gemeinsam mit dessen Erstem Vorsitzenden Gerhard Fehn die ein wenig andere Inszenierung auf den Weg gebracht hatte.

Zwischen Antipasti, Schweinefilet, Lachs in Weißweinsauce, Kartoffelgratin und Tiramisu präsentierten die Studenten im dritten Studienjahr, Alessandro Grossi und Maria Shafit, sowie die diesjährige Absolventin Alina Rohde Auszüge aus Carlo Goldonis (1707-1793) „Mirandolina“, Irmgard Keuns (1905-1982) „Das kunstseidene Mädchen“ und Dario Fos (1926-2016) „Offene Zweierbeziehung“.

Rund 24 Proben haben die Jung-Mimen absolviert, um ihrem Publikum nach dem kulinarischen einen künstlerischen Genuss zu bieten. Begeisterung und Spielfreude vermittelten die Schauspieler ihren Zuschauern schon bei Goldonis „Mirandolina“, die sie ganz im Sinne der italienischen Commedia dell'arte auf die improvisierte Bühne brachten.

Beide Vorstellungen waren ausverkauft

Die Protagonistin, eine Wirtin aus Florenz, hat Mühe, sich die Männer, die um ihre Liebe buhlen, vom Leib zu halten. Ihr Koch macht ihr schöne Augen, will aber zunächst einmal nur Geschäftsführer in ihrem Restaurant werden. Und einen Cavaliere, einen Frauenhasser, macht sie in sich verliebt, um ihn letztlich zurückzuweisen. „Das Weib ist eine Krankheit, vor der sich ein vernünftiger Mann schützen sollte“, erklärte denn auch Maria Shafit dem Publikum.

„Das Spielen während eines Dinners ist schon schwieriger als auf der Bühne, da man keinen geschützten Raum hat. Man geht durch die Reihen der Zuschauer und weiß nie, ob jemand seinen Stuhl verschoben hat oder nicht“, erklärte Jung-Schauspielerin Rohde, für die es nach ihrer Prüfung das erste Engagement war.

Regie führte Diana-Maria Breuer, die die Studenten aus der Alanus-Frühjahrsinszenierung des Goldoni-Werks „Der Campiello“ kennt. Wegen der guten Resonanz überlegt der Vorstand des Vereins „Theater im Kloster“ jetzt schon, ob im Januar noch eine weitere Aufführung folgen wird.

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