Verkehr in Merten Die Ortsdurchfahrt von Merten soll umgebaut werden

Bornheim-Merten · Der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt von Merten nimmt seit Jahren zu. Die Kommunalpolitker suchen jetzt nach Lösungen.

Die Ortsdurchfahrt von Merten.

Die Ortsdurchfahrt von Merten.

Foto: Hans-Peter Fuss

Es ist jetzt schon schwierig für Fußgänger, die Bonn-Brühler-Straße in Merten zu überqueren. Besonders im Berufsverkehr reiht sich ein Auto ans andere. In beide Richtungen. Bis zum Jahr 2030 rechnen Experten mit dem Verkehrsinfarkt – wenn nicht vorher gegengesteuert wird.

Die bisherigen Planungen zur Verbesserung der Verkehrssituation reichen nicht aus, denn mit einer Zunahme des regionalen Verkehrs um zehn Prozent in den nächsten zehn Jahren wird gerechnet, wobei die Hauptursache für den wachsenden Verkehr nicht der Zustrom aus den beiden geplanten Neubaugebieten Me 16 und Me 18 ist.

Das machte die mikroskopische Simulation des Verkehrsablaufes des Essener Ingenieurbüros PVT (Planungsbüro für Verkehrstechnik) anschaulich deutlich. Die Ergebnisse der Untersuchung stellte Ines Ridder im Mobilitäts- und Verkehrsentwicklungsausschuss vor. Die Erkenntnisse sollen auch, so die Entscheidung der Kommunalpolitiker, in die erforderlichen Umbaumaßnahmen an der L 183 einfließen - in Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW und dem Rhein-Sieg-Kreis.

Auch ohne Neubaugebiete problematisch

Schon 2020 hatte der Rat in einem Zusatzbeschluss zum Bebauungsplan Me 16 entschieden, dass ein Verkehrskonzept, das auch die Anschlusspunkte einbezieht, für Merten in Auftrag gegeben werden sollte. Die durchgeführten Verkehrsgutachten für die beiden Neubaugebiete (Anbindung Me 16 über die Knotenpunkte Beethovenstraße und Schubertstraße; Me18 über Lannerstraße und Händelstraße) verdeutlichte, dass „die Verkehrssituation im Analyse- und Prognosefall sowohl mit als auch ohne Neubaugebiete zum jetzigen Zeitpunkt als auch 2030 ohne Neubaugebiete problematisch ist“, steht in der Vorlage der Verwaltung.

Acht Knotenpunkte (Bachstraße-Lannerstraße, Brucknerstraße, Kreuzstraße-Händelstraße, Am Roten Boskop, Beethovenstraße-Lortzingstraße, Hildegard-von-Bingen-Straße, Pappelstraße¬/Schubertstraße, Schubertstraße/Offenbachstraße-Schulstraße) wurden zu den Spitzenzeiten morgens und abends ins Visier genommen. Es wurde gezählt und das Abbiegeverhalten untersucht. Dabei wurden Simulationen unter verschiedenen Aspekten durchgeführt, einige wurden unter anderen Gesichtspunkten auf Forderung des Landesbetriebs – analysiert.

Kreisel sind geplant

Klar wurde, dass der morgendliche Verkehr in den Spitzenzeiten auch den Verkehr der Neubaugebiete verkraften könnte – im Unterschied zu den stärker belasteten Abendspitzenstunden. Um dennoch den wachsenden Verkehr in den Griff zu bekommen, plant die Stadt jetzt schon Entlastungsmaßnahmen. Dazu gehören der Bau der Kreisverkehre an Lannerstraße und Offenbachstraße, die Errichtung einer Ampel am Knotenpunkt L 183/Beethovenstraße sowie der Umbau der Kreuzung an der Händelstraße mit separater Linksabbiegespur auf der L 183 von Norden und Süden kommend.

Außerdem sollen alle Ampeln an der Bonn-Brühler-Straße koordiniert werden. Zusätzlich wurde am Knotenpunkt L 183/Beethovenstraße eine separate Linksabbiegespur von Süden kommend in die Beethovenstraße berücksichtigt, da sich in den ersten Simulationen herausgestellt hatte, dass sich der Geradeausverkehr und die Linksabbieger gegenseitig blockieren. Außerdem wurde an der Pappelstraße/Schubertstraße (K 33) eine separate Rechtsabbiegerspur in einer Länge von 50 Metern ergänzt, damit auch da der Verkehrsfluss von Geradeausfahrern und Abbiegern gewährleistet wird.

Bushaltestelle für Schüler

Für den Radverkehr im Kreisel Lannerstraße ist eine umlaufende Führung vorgesehen. Für die Schüler der Heinrich-Böll-Gesamtschule wird eine Bushaltestelle an der Bachstraße/Lannerstraße eingerichtet, ein nicht signalisierter Fußgängerüberweg an der Bonn-Brühler-Straße 42 soll als Querungshilfe fungieren. Sämtliche „Linksabbieger“ sollen nach Empfehlung des PVT in der sogenannten „ungesicherten Variante“ realisiert werden - im Unterschied zu der Forderung des Landesbetriebs nach einer separierten Ampelschaltung für Linksabbieger. „Der Verkehr, der von Süden kommt, und der Gegenverkehr haben zur selben Zeit Grün. Dadurch wird ein Rückstau vermieden. Die Leistungsfähigkeit ist besser“, erklärte Ridder.

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