"Ich freue mich, wenn die Leute offen auf mich zugehen", erklärt die 71-Jährige, die das 3000-Einwohner-Dorf seit Juli als Ortsvorsteherin im Bornheimer Rat vertritt. Helga Bandel ist ein echtes "Waldorfer Mädchen". Als ihr das Amt bei der konstituierenden Ratssitzung, die an ihrem Geburtstag stattfand, übertragen wurde, war dies für sie ein ganz besonderes Geschenk. "Es ist mir eine große Freude und ein Bedürfnis, etwas für diesen schönen Ort zu tun."

Bei einigen kleineren Anliegen konnte sie ihren Mitbürgern schon behilflich sein. Dies geschehe meist auf dem "kurzen Dienstweg" und eher selten per Telefon oder E-Mail. Als ihre Aufgabe versteht sie es, mit offenen Augen durch das Dorf zu gehen. Vor allem möchte sie als Bindeglied zwischen Bürgern und Verwaltung vermittelnd auftreten. Außerdem stehen die Verbesserung der Parksituation und die Pflege von Grünflächen und Beeten auf der Agenda der Ortsvorsteherin.

"Vielleicht wäre es möglich, Paten für einige Flächen zu gewinnen", schlägt sie vor. Die Nikolaus-Schule, die beiden Kindergärten und die Einkaufsmöglichkeiten machen Waldorf ihrer Meinung nach auch für junge Familien attraktiv. "Hier ist alles fußläufig erreichbar und man findet gut Kontakt." Daher plädiert sie für eine maßvolle Baulandentwicklung und eine sinnvolle Mischung von Kleingewerbe, Handwerk und Wohnen in ihrem Ort.

Seit 1987 sitzt die agile Frau, die in ihrer Freizeit gerne reist oder sich mit Freundinnen trifft, für die CDU im Bornheimer Stadtrat. Viele Jahre schon ist sie im Vorstand des Stadtverbandes tätig und engagiert sich für die Frauen Union. Auch im Verein Sozialer Arbeitskreis der Frauen Union, der Träger der Bornheimer Kleiderstube ist, hilft sie mit.

Besonders am Herzen liegt Helga Bandel das Vereinsleben und die Traditionspflege. Hier geht sie mit gutem Beispiel voran: Als passives Mitglied unterstützt sie unter anderem die katholische Frauengemeinschaft, den Männergesangverein, die Feuerwehr, die Schützen und den Kirchenchor. Im Seniorenteam der Kirchengemeinde bringt sie sich aktiv ein. "Ich versuche, auch so die älteren Menschen im Blick zu haben und bemühe mich darum, dass der Ort für Senioren lebenswert bleibt."

Viel Freude machen dem ehemals im öffentlichen Dienst beschäftigten Organisationstalent auch die Geburtstags- und Jubiläumsbesuche. "Ich werde so herzlich empfangen. Es ist schön, Menschen kennenzulernen und nette Gespräche zu führen."

Die Frage nach ihrem Lieblingsplatz im Dorf kann Helga Bandel nicht beantworten. "Ich habe keinen speziellen Lieblingsplatz. Ich fühle mich hier einfach wohl, und ich möchte dazu beitragen, dass es allen Waldorfern so geht."