Aktion „Riegel vor!“ in Bornheim Dies Tipps helfen gegen Einbrecher

Bornheim · Passend zur dunklen Jahreszeit geben Experten des Kriminalkommissariats Kriminalprävention/Opferschutz im Bornheimer Rathaus Tipps, wie man am besten Haus und Wohnung schützt.

 Am Infostand: Die Experten Bernhard Sodoge (l.) und Hans-Jürgen Hoppe.

Am Infostand: Die Experten Bernhard Sodoge (l.) und Hans-Jürgen Hoppe.

Foto: Matthias Kehrein

Heinz Haeseling möchte sein Haus vor Einbrechern sicherer machen. An Terrassen- und Kellertür bringt er bereits bei längerer Abwesenheit Stahlschienen an, jetzt interessiert er sich für Kosten und Nutzen einer Pilzkopfverriegelung. „Mein Haus ist 20 Jahre alt. Damals gab es so etwas nicht. Ich möchte ein sicheres Gefühl haben, wenn ich nach Hause komme, zumal man bei uns in verschiedenen Straßen eingebrochen hat“, sagt der Mertener.

Er war einer der interessierten Bürger, der das Angebot des Bonner Kriminalkommissariats Kriminalprävention/Opferschutz am Montag im Bornheimer Rathaus in Anspruch nahm, um sich über Möglichkeiten von Sicherungen an Fenstern, Türen, Kellereingängen und Dachflächenfenstern zu informieren. Der Besuch der Bonner Polizei gehört zur Aktion „Riegel vor! – Sicher ist sicherer“, die noch bis Mittwoch läuft. In ihrem Rahmen sind Experten in der Region unterwegs, um in den Städten und Gemeinden zu beraten.

„Wir möchten die Leute so informieren, dass sie ihre eigenen Vorkehrungen zum Schutz ihrer Häuser treffen“, unterstrich Kriminalhauptkommissar Hans-Jürgen Hoppe. Bei Neubauten empfiehlt er den fachgerechten Einbau geprüfter einbruchhemmender Fenster und Fenstertüren, bei Nachrüstungen objekt-spezifisch geeignete mechanische Sicherungseinrichtungen wie beispielsweise Pilzkopfsysteme und abschließbare Griffe.

Den Besuchern am Infostand geht es darum, ein sicheres Gefühl zu haben

Einbruchsicheres Glas wie Verbundsicherheitsgläser nach DIN EN 356 in Verbindung mit anderen Vorrichtungen wie Fenstergittern würden ebenfalls die Sicherheit erhöhen. Außerdem sollten Kellerfenster vergittert sein, Garagen und Gartenhäuser stets abgeschlossen werden – ebenso Fahrräder in den Garagen. Arbeitsgeräte in Gartenhäusern sollten mit Ketten befestigt werden, Fenster in Abwesenheit geschlossen sein.

Kritisch sehen Hoppe und sein Kollege Bernhard Sodoge vom technischen Fachbereich Einbruchschutz die bei vielen Neubauten fehlenden integrierten Sicherheitsmaßnahmen. „Deshalb fordern wir die Politik auf, dieses zu ändern.“ Als Vorbild nannte Hoppe die Niederlande. Dort sind seit 2008 technische Sicherheitsmaßnahmen für Neubaugebiete im Baurecht festgeschrieben. Die Folge: sinkende Einbruchzahlen.

Angst vor Einbrüchen hat auch eine Bornheimerin, die ihren Namen nicht nennen wollte. „Ich wohne im Erdgeschoss und vergesse vielleicht mal, die Tür abzuschließen. Deshalb wollte ich mich erkundigen, was man an Sicherheitsmaßnahmen so machen kann.“ Hoppe nahm dies zum Anlass darauf hinzuweisen, dass er und seine Kollegen sich bei Nachfrage auch ein Bild vor Ort machen.

Warnung vor Anrufen falscher Polizeibeamter

Und er hatte noch einen Tipp parat: In Broschüren zu mechanischen Sicherungseinrichtungen und zu Überfall- und Einbruchmeldeanlagen seien Unternehmen aufgelistet, die sich dem Aufnahmeverfahren des Landeskriminalamtes NRW unterzogen hätten. Trotz aller technischer Maßnahmen sei eine gut funktionierende Nachbarschaft ein wichtiger Aspekt des Einbruchschutzes, so Hoppe. Werden fremde Autos in einer Straße gesichtet, sollten die Anwohner sofort die 110 anrufen. „Der Kollege in der Leitstelle entscheidet dann, ob jemand rausfährt. Und besser ist es, einmal zu viel anrufen.“

In dem Zusammenhang warnte er vor allem Senioren vor Anrufen falscher Polizeibeamter, die sich mit Bonner Vorwahl und der Polizei-Notrufnummer melden ( der GA berichtete).

Informationen zum Einbruchschutz stehen im Internet unter www.polizei-beratung.de. Mit der Bonner Polizei kann ein Termin unter (0228) 15 76 76 oder per E-Mail an Einbruchschutz.Bonn@polizei.nrw.de vereinbart werden. Hilfe für Kriminalitätsopfer bietet unter anderem der Weiße Ring, (02421) 1 66 22, E-Mail: lbnrwrheinland@weisser-ring.de.

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