Tambourcorps "Rheinperle" Sechtem "Dieser Verein hat Mut gehabt"

BORNHEIM-SECHTEM · Am Montag will das Tambourcorps "Rheinperle" Sechtem 1923 das erste Mal in seinen neuen Räumlichkeiten an der Ottostraße proben. Am Samstag eröffneten die Mitglieder das in den Vereinsfarben strahlende, 300 Quadratmeter große "Blaue Haus".

 Einweihung des Vereinshauses des Tambourcorps in Sechtem: Pfarrer Matthias Genster segnet die neuen Räume.

Einweihung des Vereinshauses des Tambourcorps in Sechtem: Pfarrer Matthias Genster segnet die neuen Räume.

Foto: Axel Vogel

Seit im Jahr 2000 der Saal des Vereinslokals "Zur Krone" in Sechtem bis auf die Grundmauern niederbrannte, fehlte es dem Tambourcorps "Rheinperle"an Vielem: Die Proben fanden im Geschwister-Scholl-Haus oder in der Sechtemer Grundschule statt, Noten und Instrumente mussten die Musiker zu Hause lagern.

Deshalb zögerte der Verein auch nicht lange, als sich im Jahr 2012 die Möglichkeit bot, ein Vereinshaus in Holzfertigbauweise zur erwerben. Das Haus wurde im Internet ersteigert und in Einzelteilen aus der Eifel abgeholt. Die Kosten für das Projekt schultert das Corps selbst.

Jeweils freitags soll nun im Zuge einer "offenen Probe" ab 18 Uhr die Möglichkeit des geselligen Beisammenseins bestehen. Um die Kosten zu stemmen, will das Tambourcorps "Rheinperle" sein Vereinsheim vermieten. "Für Hochzeiten oder Geburtstage sind die Räumlichkeiten ideal", sagt der Vorsitzende Wolfgang Hinsen. Für große Gesellschaften steht der 120 Quadratmeter umfassende Versammlungsraum zur Verfügung, darüber hinaus verfügt das Gebäude über einen kleineren Raum von 28 Quadratmetern, zwei Proberäume sowie eine Küche.

"Dieser Verein hat Mut gehabt, etwas in die Hand zu nehmen", lobte Ortsvorsteher Rainer Züge die Initiative und das Engagement des Tambourcorps. "Es war ein mühsamer Weg, das Haus zu beschaffen, ein Grundstück zu finden und sich schließlich an den Aufbau zu machen." Nun hoffe er, dass das Haus im Dorf angenommen werde. "Es wurde etwas Tolles Geschaffen. Nun lasst uns das Haus mit Leben füllen."

Ohne tatkräftige Unterstützung von Vereinsmitgliedern, Gönnern und örtlichen Firmen wäre der Bau nicht möglich gewesen. Besondere Erwähnung fanden Kassierer Helmut Pingel, der sich nicht nur aktiv am Bau beteiligte, sondern sich auch um Bauplan, Organisation und Materialbeschaffung kümmerte. Die Ehrenmitglieder Willi Schatz und Raimund Söntgen arbeiteten täglich auf der Baustelle. Nach den intensiven Arbeiten der vergangenen Monate hofft der Vorsitzende nun, dass es wieder mehr Gelegenheit für Geselligkeit gibt. "Der Bau hat viele Nerven gekostet, nun können wir wieder zusammenrücken."

Mangels Vorbereitungszeit muss das traditionelle Oktoberfest in diesem Jahr pausieren. "Wenn wir etwas machen, machen wir es richtig", erklärte Wolfgang Hinsen. "Dieses Jahr stand die Fertigstellung des Vereinsheims an vorderster Stelle. 2016 können wir uns dann wieder in aller Ruhe auf die Organisation des Oktoberfestes konzentrieren."

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