Zukünftige Nutzung Diskussion um Sportplatz in Rösberg

Bornheim-RÖSBERG · Bei der Frage um die Zukunft des seit 2016 ungenutzten Sportplatzes in Bornheim-Rösberg geht es den Grünen nicht schnell genug voran. Sie wollen dort eine Kita errichten lassen.

 Seit der Auflösung des SSV Rösberg im Jahr 2016 wird der Sportplatz nicht mehr genutzt.

Seit der Auflösung des SSV Rösberg im Jahr 2016 wird der Sportplatz nicht mehr genutzt.

Foto: Axel Vogel

Anfang Januar hatte Ortsvorsteher Peter Tourné (SPD) die Rösberger ins Dorfgemeinschaftshaus geladen, um mit ihnen über ihre Ideen zur künftigen Gestaltung des Sportplatzes zu diskutieren. Denn der Tennenplatz im Besitz der Hagen-Schebenschen-Stiftung wird seit der Auflösung des SSV Rösberg im Jahr 2016 nicht mehr für den Vereinssport genutzt.

Ganz oben auf der Wunschliste steht eine dringend benötigte Kita. Der Rest der Fläche sollte für den Schulsport zur Verfügung stehen und als Mehrgenerationenplatz gestaltet werden. Weil die Stadtverwaltung bis zu diesem Zeitpunkt kein Vorschlag zur Nutzung der Fläche gemacht hatte, wollte die SPD die Ergebnisse des Treffens in einer der nächsten Sitzungen des Stadtentwicklungsausschusses einbringen, um eine Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) und einen Bebauungsplan auf den Weg zu bringen.

Mehrere Varianten vorgelegt

Dem kam die Stadtverwaltung nun mit einer Vorlage im Ausschuss für Schule, Soziales und demographischen Wandel (ASS) zuvor. Den Ausschussmitgliedern wurden mehrere Varianten zur Gestaltung des 9127 Quadratmeter großen Areals vorgelegt. Dazu gehören eine reine Wohnbebauung, die Kombinationen Wohnbebauung und Kita, Wohnbebauung, Kita und Dorfplatz sowie als vierte und bevorzugte Alternative eine viergruppige Kita und ein Multifunktionsplatz.

Laut Beschlussentwurf der Verwaltung sollte erst der ASS und anschließend der Jugendhilfe- und Stadtentwicklungsausschuss dem Rat empfehlen, für die Variante Kita/Multifunktionsplatz zu votieren. Doch daraus wurde nichts. Gabriele Kretschmer erklärte für CDU, FDP und UWG, dass der ASS den Entwurf der Verwaltung aufgrund fehlender Zuständigkeit in den Themen Wohnen und Kindertagesstätte nicht beschließen könne. Zunächst müsse der Stadtentwicklungsausschuss eine grundsätzliche Entscheidung treffen, weil nur dieser Ausschuss eine Änderung des FNP und eine Bauleitplanung mit einem anschließenden Bebauungsplan erwirken könne. Bisher ist das Ganze als Grünfläche mit Zweckbestimmung Sportplatz dargestellt.

Zustimmung zur Änderung des Beschlussentwurfs

„Der Jugendhilfeausschuss muss entscheiden, wie er die Entwicklung der Kitaplätze an diesem Standort beurteilt“, führte Kretschmer weiter aus. Schließlich solle noch der Sport- und Kulturausschuss über die Errichtung und Nutzung eines Dorfplatzes beraten, bevor der ASS am Zug sei. Bei drei Enthaltungen stimmten die Kommunalpolitiker dem Antrag von CDU, FDP und UWG zur Änderung des Beschlussentwurfs zu, der vorsieht, dass die Verwaltung dem ASS den Entwurf noch einmal zur Beratung vorlegen soll, wenn in den anderen Gremien Entscheidungen getroffen wurden.

Diese tagen am 7. und 13. März sowie am 21. Mai. Manfred Quadt-Herte (Grüne) griff CDU, FDP und UWG für ihr Vorgehen scharf an. „Es hört sich so an, als wollten Sie den Bau der Kita auf die lange Bank schieben“, sagte er und ließ anklingen, dass die Fraktionen gegen eine Kita an diesem Standort seien. „Ich bin heftig dagegen, dass wir bis zur nächsten Sitzung des Sport- und Kulturausschusses am 21. Mai abwarten“, meinte er mit Blick auf die angespannte Platzsituation in Bornheim.

Stadt hat aktuell vier Projekte

Thomas Meyer (CDU) bezeichnete die Behauptung Quadt-Hertes als „absurd“ und auch Josef Müller (UWG) verwahrte sich dagegen. Mit den beiden geplanten Kita-Provisorien an der Mertener Händelstraße und der Bornheimer Secundastraße, einer möglichen weiteren provisorischen Einrichtung in Hersel sowie der Umsetzung einer sechsgruppigen Kita am Hexenweg habe die Stadt aktuell vier Projekte.

Der Antrag von CDU, FDP und UWG bedeute keinen Zeitverlust bei der Umsetzung einer Kita in Rösberg. Auch Matthias Kabon (FDP) widersprach Quadt-Herte vehement: „Wir können nicht dem Stadtentwicklungsausschuss vorschreiben, wo Kitas gebaut werden sollen.“ Georg Horch (parteilos) schloss sich an. Sozialdezernentin Alice von Bülow warb für Verständnis: „Der Fachbereich wollte es gut machen und schnell eine Vorlage liefern, damit es weitergehen kann.“

Sondersitzungen in Aussicht gestellt

Angesichts der späten Termine der zuständigen Ausschüsse stellte sie Sondersitzungen in Aussicht. Rainer Züge (SPD) schlug vor, die Entwicklung der Kita-Fläche vorzuziehen und vom übrigen Areal getrennt zu bearbeiten. „Die Verwirklichung einer Kita drängt, beim Rest der Fläche muss man nichts übers Knie brechen.“

Einer abschließenden Kritik Manfred Quadt-Hertes schlossen sich die Fraktionen an: Da die Vorlage der Stadtverwaltung auf den 13. Dezember datiert sei, wäre genug Zeit gewesen, sie bereits früher den zuständigen Ausschüssen vorzulegen.

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