Dalí-Schau des Erzbistums in Bornheim Durch die Hölle und das Fegefeuer ins Paradies

BORNHEIM · In den Pfarrkirchen in Dersdorf, Waldorf und Kardorf ist bis zum Wochenende eine Dalí-Ausstellung zur „Göttlichen Komödie“ zu sehen.

 Kunsthistorikerin Anke von Heyl (mit grüner Mappe) erklärt die Dalí-Bilder in der Kardorfer Pfarrkirche Sankt Joseph.

Kunsthistorikerin Anke von Heyl (mit grüner Mappe) erklärt die Dalí-Bilder in der Kardorfer Pfarrkirche Sankt Joseph.

Foto: Roland Kohls

„Hölle, Fegefeuer, Paradies“ – das sind die Stationen, die der italienische Dichter Dante Alighieri (1265-1321) in seiner „Göttlichen Komödie“ beschrieb. Ein Thema, das der Künstler Salvador Dalí (1904-1989) aufgriff, als er aus Anlass des 700. Geburtstags von Dante in den Jahren 1959 bis 1963 100 Farbholzstiche zu dessen Hauptwerk nach Aquarellvorlagen fertigte. Jetzt sind die signierten Vielfarbendrucke in drei Bornheimer Pfarrkirchen zu sehen – der Zyklus „Hölle“ in Dersdorf, der Zyklus „Fegefeuer“ in Waldorf und das „Paradies“ in Kardorf.

Das Besondere an der Schau des Erzbistums Köln: Wie sich der Verfasser in der „Göttlichen Komödie“ mit dem römischen Dichter Vergil auf eine Wanderung durch die Reiche des Jenseits macht, so soll sich auch der Besucher auf den Weg zu den drei Gotteshäusern machen.

Bei einer Führung durch die jeweiligen Kirchen erläuterte Kunsthistorikerin Anke von Heyl, die die vielfach gezeigte Ausstellung seit Jahren begleitet, die Illustrationen. Rund 40 Interessierte hatten sich dazu eingefunden. „Was man hier sieht, ist mit Worten nicht zu beschreiben“, zitierte von Heyl in Kardorf den Text Dantes zum Paradies. „Wie will man es dann in Bildern zeigen?“, fragte sie.

Die Bilder des Surrealisten Dalí sind erklärungsbedürftig. Am Beispiel eines Engels mit einem Nashorn zeigte von Heyl die eigenwillige Bildsprache auf. Das Nashorn hat für Dalí eine ganz besondere Bedeutung. So hat er etwa Nashörnern im Pariser Zoo seine Bilder zum Fressen gegeben. Hintergrund ist die Faszination des Künstlers für das spitze Horn.

Die Kunsthistorikerin hatte bereits mit einem Vortrag in Dersdorf in die Schau eingeführt. Anschließend stand ein Renaissancekonzert unter dem Titel „Fly Love that Art so Sprightly“ des Bonner Sidonia-Ensembles mit Rezitationen aus der „Göttlichen Komödie“ auf dem Programm. Ein Vortrag von Werner Kleine mit dem Titel „Hoffnung über den Tod hinaus – Wie spricht die heutige Theologie über die ,letzten Dinge'?“ im Waldorfer Pfarrer-Dederich-Haus ergänzten das Programm.

Am Sonntag, 28. Februar, 16.30 Uhr, endet die Ausstellung mit einem Orgelkonzert von Wolfgang Bretschneider zum Thema „Himmel“ in der Kardorfer Pfarrkirche. Auch die anschließende Heilige Messe ab 18 Uhr beschäftigt sich damit.

Zu besichtigen sind die Zyklen werktags von 17 bis 18.30 Uhr sowie am Sonntag von 13.30 bis 18 Uhr.

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