Intensive Diskussion im Ausschuss Edeka soll in Hersel bleiben

BORNHEIM-HERSEL · Der Herseler Edeka-Markt kann nicht ins Gewerbegebiet an der Roisdorfer Straße umziehen. Mit den Stimmen von CDU, FDP, ABB und Grünen schob der Ausschuss für Stadtentwicklung den Plänen einen Riegel vor.

 Der Edeka in Hersel. Nach einer Entscheidung des Stadtentwicklungsausschusses ist ein Umzug an die Roisdorfer Straße nicht möglich.

Der Edeka in Hersel. Nach einer Entscheidung des Stadtentwicklungsausschusses ist ein Umzug an die Roisdorfer Straße nicht möglich.

Foto: Roland Kohls

Auf Antrag der CDU soll im Bebauungsplan He 25 nun keine Möglichkeit mehr gegeben sein, Einzelhandel an der Roisdorfer Straße anzusiedeln - anders als von der Verwaltung ursprünglich vorgesehen. Die endgültige Entscheidung trifft allerdings der Stadtrat.

Wie berichtet, will ein Investor für den Edeka-Konzern den an der Moselstraße im Herseler Ortskern ansässigen Markt an die Roisdorfer Straße im Gewerbegebiet verlagern - also jenseits der vielbefahrenen Elbestraße und der Stadtbahnlinie 16.

Laut Edeka besitzt der jetzige Standort "suboptimale bauliche Strukturen" und verfügt über begrenzte Stellplatzkapazitäten, so dass der Markt nicht mehr dauerhaft rentabel betrieben werden könne. An der Roisdorfer Straße befinden sich bereits Filialen des Discounters Aldi, des Drogeriemarkts Rossmann und der Bäckereikette Voigt.

Bevor der Ausschuss den CDU-Antrag beschloss, hatten Gegner und Befürworter der Verlagerung ihre Argumente intensiv ausgetauscht: So machte die Union deutlich, warum der Markt ihrer Ansicht nach an der Moselstraße erhalten bleiben soll. Für viele Menschen sei der fußläufig erreichbare Vollversorger "ein Stück Lebensqualität im Alltag", sagte der Herseler CDU-Ratsherr Rüdiger Prinz.

Im Falle eines Umzugs drohe dem Ortskern die Verödung. Zugleich wandte er sich gegen das Argument, es seien zu wenig Parkplätze vorhanden. Seinen Angaben zufolge verhandelt der Inhaber des Edeka derzeit mit angrenzenden Nachbarn über Grundstücke für Stellplätze. SPD-Ratsherr Frank W. Krüger, ebenfalls aus Hersel, hielt dagegen: "Keiner will die Verlagerung des Edeka, aber das Einkaufsverhalten ändert sich."

So erwarteten die Kunden Dinge, "die am alten Standort nicht mehr geleistet werden können". Es bestünde daher die Gefahr, dass der sich Edeka ganz aus Hersel zurückziehe. Außerdem sei der geplante neue Standort nicht so weit vom alten entfernt.

Unterstützung bekam die CDU von den Aktiven Bürgern Bornheim und der FDP. "Wir wollen, dass die Nahversorgung im Ort bleibt", sagte ABB-Mann Paul Breuer, auch mit Blick auf die Menschen aus Uedorf und Widdig. Jörn Freynick von den Liberalen ergänzte, dass es für Hersel ein Problem werde, wenn die Bewohner der Seniorenheime nicht mehr einkaufen gehen könnten.

Weiter sagte er: "Ich glaube, dass der Markt momentan wirtschaftlich rentabel ist." Die UWG konterte: "Der Markt ist nicht mehr zeitgemäß", befand Hans Gerd Feldenkirchen. Die CDU riskiere, dass es in zwei, drei Jahren keinen Vollversorger mehr im Ort gebe. Das sah CDU-Mann Konrad Velten anders.

Die Gefahr, dass Edeka etwa in den Bonner Norden abwandere, sei nicht gegeben. Das sahen die Liberalen ähnlich, die Sozialdemokraten allerdings nicht. "Wenn Edeka irgendwann beschließt, dass der Standort nicht mehr lukrativ ist, geht man weg", sagte SPD-Frau Ute Kleinekathöfer. "Es liegt nicht in unserer Macht, den Standort zu erhalten."

Andrea Gesell (Grüne) wies auf einen allgemeinen Umstand in Sachen Lebensmittelhandel hin. "Wir müssen grundsätzlich die Nahversorgung in den Dörfern aufrechterhalten." Das würde allerdings nicht mit großen Ketten funktionieren, sondern mit kleineren Anbietern. "Wir sollten das gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung anpacken", so Gesell.

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