100. Geburtstag 100 Jahre und kein bisschen leise

Bornheim · Die Bornheimerin Edith Rehbann feiert ihren 100. Geburtstag und hat einen außergewöhnlichen Geburtstagswunsch

 100 Jahre alt: Edith Rehbann mit Sohn Uli und Schwiegertochter Barbara. Axel Vogel

100 Jahre alt: Edith Rehbann mit Sohn Uli und Schwiegertochter Barbara. Axel Vogel

Foto: Axel Vogel

Das kölsche Grundgesetz und einen Piccolo: mit einem Augenzwinkern erzählt Edith Rehbann, wie sie sich geistig und körperlich fit hält. Am Mittwoch wurde die gebürtige Kleverin 100 Jahre alt. Bei solch einem seltenen runden Geburtstag erwiesen unter anderen die erste stellvertretende Landrätin Notburga Kunert, Bürgermeister Christoph Becker, Ortsvorsteher Dominik Pinsdorf und Thomas Peters vom Team des St. Servatius Seniorenclubs der rüstigen Seniorin ihre Reverenz.

Für Edith Rehbann war das die Gelegenheit zum Schwaade. Denn sie erzählt gerne, dabei bindet sie ihrem Gesprächspartner auch mal gerne „einen Bären“ auf“. Die Mutter von Stadtbetriebschef Ulrich Rehbann ist geistig wie körperlich topfit. Regelmäßig löst die Wahl-Bornheimerin Kreuzworträtsel und Sodokus. Bewegung und Gymnastik sind ihr ein tägliches Bedürfnis. Bis heute kauft sie selbst ein und kocht, da „ich nicht möchte, dass jemand in meinen Kochtopf schaut“, stellt sie fest.

Lehrberuf als Leidenschaft

Ihr Leben, das sie vom Niederrhein über Sachsen ins Rheinland führte, verlief, auch kriegsbedingt, nicht stringent. Nach der schulischen Ausbildung studierte Edith Schmitz in Dresden landwirtschaftliche Haushaltskunde für den Lehrberuf. Den Abschluss absolvierte sie 1944 im tschechischen Tetschen-Bodenbach. In dieser Zeit wurde sie auch zum Kriegseinsatz nach Polen versetzt, aber zum Glück nur einen Monat.

In der Nachkriegszeit arbeitete sie mal hier, mal dort. 1956 heiratete sie in Kleve Ehemann Werner. 1958 wurde der Sohn, 1961 Tochter Gisela geboren. Da Rehbann damals schon emanzipiert war, war sie trotz Ehe und Kindererziehung ununterbrochen als Lehrerin tätig, zunächst in Opladen, dann Eschweiler und ab 1996 an einer Hauptschule in Röttgen. Gemeinsame Urlaube mit den Kindern fanden ausschließlich auf einem Bauernhof in Mittelfranken statt, „mit meinem Mann bin ich nicht verreist“, erzählt sie.

Co-Pilotin auf dem Nürburgring

Das sei auch gar nicht nötig gewesen, denn sie seien nach ihrer Pensionierung 1986 nach Dreis-Brück in der schönen Eifel gezogen. Auch dort konnte sie ihre pädagogische Ader nicht ruhen lassen. Sie hielt Vorträge zu verschiedenen Themen und bastelte mit allen, die Interesse hatten. Wenn Sohn Uli vorbeikam, fungierte sie auch schon mal als Co-Pilotin bei einer schnellen Autotour über den Nürburgring.

Als im Jahr 2000 Ehemann Werner starb, blieb Edith Rehbann die nächsten Jahre noch in der Eifel, 2013 zog sie in die Nähe von Sohn und Schwiegertochter Barbara. Mittlerweile ist sie hier zu Hause. Als lebenslustiger Jeck ist sie das älteste Mitglied der KG Bonnem Alaaf, nutzt Angebote des kirchlichen Seniorenclubs und hat bis zu Beginn der Corona-Pandemie in der Gymnastikgruppe der katholischen Frauengemeinschaft geturnt. Ihre Pläne für die nächsten fünf Jahre? „Auf den Himalaya steigen“, kommt es spontan mit einem leisen Lachen. Zunächst feiert sie erst einmal ihren Jahrestag am Samstag gemeinsam mit Sohn, Schwiegertochter, den beiden Enkeln und fünf Urenkeln.

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