Abschied des Bornheimer Beigeordneten „Ein Allrounder mit Tatkraft und Fingerspitzengefühl“

BORNHEIM · 200 Wegbegleiter verabschieden Bornheims Beigeordneten Markus Schnapka mit einer Feier im Rathaus.

 Verabschiedung: Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler (r.) dankt Markus Schnapka für die geleistete Arbeit. FOTO: ROLAND KOHLS

Verabschiedung: Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler (r.) dankt Markus Schnapka für die geleistete Arbeit. FOTO: ROLAND KOHLS

Foto: Roland Kohls

Er sei „Dezernent für Menschen“ soll Markus Schnapka zu Beginn seiner Amtszeit 2008 in Bornheim von sich gesagt haben. Dass der Beigeordnete diesem Anspruch treu geblieben ist, das bescheinigten ihm nun, zum Ende seiner Tätigkeit, Menschen, für die der Sozialdezernent sich eingesetzt und mit denen er zusammengearbeitet hat. Rund 200 Gäste verabschiedeten Schnapka Montagabend bei einer Feier im Rathaus.

Die Liste der Redner – im Programm unter rheinisch verfassten Überschriften präsentiert – bildete einen bunten Querschnitt des Sozialdezernats. So waren sowohl die „Pänz“ durch die Vorsitzende des Jugendparlaments, Nina Eckertz, vertreten als auch die „Ahl Lück“, für die Gabriela Knütter als Vorsitzende des Seniorenbeirats sprach. Beide Rednerinnen standen zudem für „ein sichtbares Ergebnis“ aus Schnapkas Amtszeit, wie Knütter es ausdrückte. Denn beide Beteiligungsformen für Bürger hatte der Beigeordnete ins Leben gerufen.

Er sei ein „Allrounder mit Tatkraft und Fingerspitzengefühl“ bescheinigte ihm Bürgermeister Wolfgang Henseler. Und er bringe die nötige Portion Idealismus ebenso mit wie die nötige Prise Realismus, um Herausforderungen zu meistern. Auch die „jüngste und vielleicht größte“ darunter, so Henseler, die Aufnahme der Flüchtlinge, fand Niederschlag im Programm. Als „ne Immi“ dankte Iraner Soli Kabki für die Aufnahme in der Stadt und bekundete: „Ich fühle mich nicht mehr als Flüchtling, sondern als Bornheimer.“

Zukunftswerkstätten zur Inklusion

Für offene und ehrliche Gespräche, für Wertschätzung und Optimismus dankte Elke Keuler, Leiterin der Kita Lummerland im Namen aller Kindergärten. Schnapkas Verlässlichkeit, seine Fähigkeit zuzuhören, seine Weisheit und Expertise sowie sein Rückgrat lobte Christoph Becker.

Der Europaschulleiter hob für die Schulen vor allem die von Schnapka durchgeführten Zukunftswerkstätten zur Inklusion hervor, betonte in seiner launigen Rede aber auch, dass der Beigeordnete „auch Kante zeigen kann“: wie beim Schwimmbadverbot für Flüchtlinge. „Jetzt haben wir in Bornheim ein Wellenbad“, spielte Becker mit dem Zitat eines Schülers darauf an, wie viel Wellen Schnapkas umstrittene Entscheidung über Bornheim hinaus geschlagen hatte.

Noch bis Montag, 29. Februar, steht das Mitglied der Grünen im Dienst der Stadt Bornheim. Ab März ist Schnapka dann freiberuflich in der Jugend-, Bildungs- und Flüchtlingsarbeit tätig. Um diesen Weg zu gehen, beendet der Diplomsozialarbeiter und Landesrat a. D. seine Tätigkeit als Beigeordneter acht Monate vor Ablauf der Amtszeit.

„Liebes Bornheim“, ergriff Schnapka schließlich selbst das Wort, „du bist wunderbar. Danke, dass ich mit dir und für dich arbeiten durfte.“ Und an seine Gäste gewandt, wählte der Beigeordnete zum Abschied noch mal das Rheinische: „Maat et joot!“

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