Verkehrsentlastung für Roisdorf Ein Blick auf die Umgehungsstraße L183n

BORNHEIM-ROISDORF · Sie ist die langersehnte Umgehung für die Ortsdurchfahrten in Roisdorf und Alfter, soll später einmal 17.500 Autos täglich aufnehmen: Die Landesstraße (L) 183n. Nach Jahrzehnten der Planung wird seit vier Jahren an der Strecke gewerkelt, die die meisten Autos später in zwei bis drei Minuten durchfahren haben werden.

Insgesamt 13,8 Millionen Euro Kosten sind für die 2,3 Kilometer veranschlagt. "Ich schätze aber wir werden etwas drüber liegen", sagt Hermann-Josef Bongard, Projektleiter Bau des Landesbetriebs Straßenbau NRW. Der GA hat den Stand der Bauarbeiten unter die Lupe genommen. Ein Stippvisite zu den markantesten Punkten der Trasse:

  • Kilometer Null: Die Schilder stehen bereits, die ersten Unterführungen für die gefährdete Wechselkröte sind gebaut und die Ampeln hängen ebenfalls - wenn auch verdeckt - schon an der Kreuzung zur L 118. Abbiegen auf die L 183n ist aber noch nicht möglich. Weiß-rote Absperrungen und Durchfahrtverboten-Schilder halten die Autofahrer davon ab. Zu Recht: Nach nur wenigen Metern endet die Straße in einem großen Erdhügel. Das soll sich noch dieses Jahr ändern: "Vom Möbelhaus Porta bis zum Herseler Weg wird 2012 noch gebaut", erzählt Bongard. Die Ausschreibung dafür läuft. "Das ist dann das erste Stück Straße der L 183n, mit dem wir starten."
  • Kilometer 0,45: Sie steht seit gut einem Jahr fertig in der Gegend - die kleine Brücke, die einmal über die Allerstraße als Gewerbeverbindung führen soll. Noch gibt es zu keiner Seite einen Anschluss, dafür stehen aber die Leitplanken schon. Bongard klärt auf: "Man muss zuerst mit den Brücken beginnen, damit die Straße nachher darüber kommen kann."
  • Kilometer 1,25: Durch Wiesen und Felder führt die Umgehungsstraße weiter zum Buschdorfer Weg. Auch wenn von diesem Stück noch nichts zu sehen ist. "Das ist aber das nächste Stück, das in den Bau geht", sagt Bongard. Ab Mai wird dort eine Brücke über den Wirtschaftsweg entstehen. Kostenpunkt: 450 000 Euro. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits: Holzpfähle mit Staniolbändern und Greifvogelstangen sollten verhindern, dass sich im Frühjahr Nistvögel einquartierten und dort brüten. "Sonst dürfen wir nicht bauen."
  • Kilometer 1,8: Im Minutentakt rasen die Züge der Strecke Köln-Bingen über die Gleise. Für die Arbeiter an der fast fertigen Bahnüberführung der L 183n bedeutet das: Sie müssen alle paar Minuten ihre Arbeit unterbrechen, denn der Bahnverkehr darf während der Bauarbeiten kaum gestört werden. Deshalb hätten sie meist nachts gearbeitet, erzählt Bongard. Und deshalb sei auch der Rahmen der Brücke neben den Gleisen gebaut und dann langsam untergezogen worden. Damit den Arbeitern nichts passiert, sind Sicherheitsmänner in leuchtend gelben Westen vor Ort. Einer von ihnen ist Thorsten Struß. "Wir schicken die Männer zur Seite, wenn ein Zug kommt", erzählt der 48-Jährige. Zudem werden sie mit einer Tröte gewarnt.In den vergangenen Tagen wurden die Kabel an den Gleisen in Hüllen verlegt, außerdem werkeln die Arbeiter an den seitlichen Betonwänden. "Die nördliche Seite musste wieder abgerissen werden, weil ein falscher Beton verbaut worden ist." Laut Bongard verzögert das die Fertigstellung der Umgehung allerdings nicht. Die Stützwände würden dann im Herbst eingebaut.
  • Kilometer 2,3: Schon von Weitem ist das Rauschen der Autos auf der Bonn-Brühler-Straße zu hören: Die letzten hundert Meter der L 183n entlang des Rheinwegs inklusive des neuen Kreisels sind ebenfalls bereits fertiggestellt und mit leuchtend gelben Straßenschildern ausgestattet. Bis diese Autofahrern den Weg weisen, wird es aber noch etwas dauern. Für 2014 ist die Eröffnung geplant - falls nichts dazwischen kommt. Derzeit liegen alle Arbeiten "voll im Soll", sagt Bongard. Aber was nächstes Jahr ist, "wissen wir nicht." Es hänge davon ab, wie viel Geld das Land zur Verfügung stellt. "Wenn wir Geld bekommen, werden wir nächstes Jahr an die Haupttrasse gehen."
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