Kommentar zum Jugendtreffpunkt in Sechtem Ein Ort für Jugendliche

Meinung | Bornheim-Sechtem · Die Lärmklage der Nachbarn hatte Erfolg: Der Bolzplatz in Sechtem muss weg. Auch Fehler der Stadt im Vorfeld haben diesen Verfahrensausgang begünstigt. Jetzt aber sollte man im Interesse der Jugend nach vorne schauen, meint GA-Redakteur Christoph Meurer.

Auch in Sechtem sollte es einen Ort geben, wo Jugendliche sich in ihrer Freizeit zum Quatschen und Spielen treffen können. Daher ist es ein guter Plan der örtlichen Vertreter von CDU und SPD, eine neue Fläche für einen Bolzplatz zu suchen.Die Idee, den Spielplatz an der Berner Straße komplett aufzugeben, dafür andere Spielplätze zu verbessern und mit dem Geld aus dem Grundstücksverkauf den Bolzplatz querzufinanzieren, ist haushaltsrechtlich wohl schwierig, aber sehr kreativ. Denn klar ist: Die jetzige Situation kann kein Dauerzustand sein.

Der Bolzplatz an der Berner Straße ist gesperrt, und aufgrund der richterlichen Entscheidung ist die Baugenehmigung für das gesamte Areal aufgehoben. Der Spielplatz für die Kinder ist demnach aktuell eigentlich auch nicht rechtens – wobei man das sicher über eine neue Baugenehmigung regeln könnte. Es ist schon ärgerlich, dass es überhaupt so weit kommen musste.

Auf der einen Seite kann man die Klage gegen den Bolzplatz nachvollziehen. Wenn bis zum späten Abend Jugendliche zusammenkommen und Bälle gegen den Zaun knallen, kann das schon ordentlich laut werden. Und jeder weiß, dass eine gute Nachtruhe für den nächsten (Arbeits-)Tag nur dienlich sein kann.

Auf der anderen Seite hat die Stadt im Verfahren unglücklich agiert. Da es für den alten Spielplatz nie eine Baugenehmigung gegeben hat, war es schon blauäugig, auf derselben Fläche einen Bolzplatz einzurichten. Als die nachträglich erteilte Baugenehmigung nur einen Spielplatz für Kinder bis 14 Jahre vorsah, musste allen klar sein, dass ein Bolzplatz für Jugendliche vor Gericht keine Chance haben würde.

Und es zeigt sich auch generell, dass ein Bolzplatz so nah an Wohnhäusern keine gute Idee war. Dass ein Spielplatz für kleine Kinder mitten in einem Wohngebiet liegt, versteht sich dagegen von selbst. Auf den ersten Blick erscheint das jetzt vorgeschlagene Areal in der Nähe des Sportplatzes von Salia Sechtem für einen Bolzplatz geeigneter zu sein. Er wäre sicherlich weit genug weg, sodass sich Anwohner nicht gestört fühlen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort