Irish Dance in Bornheim Ein rhythmisches Trommelfeuer

Bornheim-Hersel · „Spirit of Ireland“ begeistern in der Herseler Rheinhalle die Zuschauer. Der Förderverein investiert mehr als 3000 Euro in neues Vorhangsystem für die Bühne.

 THE Spirit OF IRELAND , irischer Tanz in der Rheinhalle in Hersel.

THE Spirit OF IRELAND , irischer Tanz in der Rheinhalle in Hersel.

Foto: Axel Vogel

Für die 450 Gäste in der Herseler Rheinhalle waren es ohne Frage die Tänzer und Musiker des Ensembles „Spirit of Ireland“, die am vergangenen Samstag für Begeisterung sorgten. Die Mitglieder des Fördervereins der Rheinhalle indes hatten noch einen ganz anderen Grund zur Freude: Erstmals kamen bei der Show Teile des neuen Vorhangsystems zum Einsatz, das eine marode, 30 Jahre alte Konstruktion ablöste.

„Für uns ist das ein Fest“, erklärte der Vorsitzende des Fördervereins, Hans-Dieter Günther. „Es war höchste Zeit, für Ersatz zu sorgen.“ Rund 3500 Euro hat der Verein, der 1997 zum Erhalt der Rheinhalle gegründet wurde, in das Vorhangschienensystem investiert. Mit einem Betrag von 2000 Euro unterstützte die Städte- und Gemeinden-Stiftung der Kreissparkasse Köln die Aktion.

„Den Betrieb dieser Halle ehrenamtlich über einen Verein zu stemmen, ist schon etwas Besonderes“, sagte der Direktor der KSK Köln, Ludwig Radermacher. „Dies über 19 Jahre hinweg zu leisten, verdient Hochachtung und auch finanzielle Unterstützung.“ Bei einer Präsentation einige Stunden vor dem großen Auftritt der irischen Tänzer und Musiker, nutzten die Vertreter des Fördervereins die Gelegenheit, sich für die Spende der Kreissparkasse zu bedanken.

Rund 50 Arbeitsstunden hatte der Kassierer und Techniker des Vereins, Ralf Fröbus, gemeinsam mit seinem Sohn Sven investiert. Auf einer Breite von acht Metern wurde ein neues Zugsystem installiert, so dass das „griechische Vorhangssystem“ aus Bühnen-Molton nun wieder problemlos bewegt werden kann. Seitenteile, um die Bühne komplett zu abzudecken, kamen ebenfalls hinzu. Neu ist auch der etwa hundert Quadratmeter große Vorhang, der den Bühnenhintergrund – ein Gemälde mit lokalem Panorama - bei Bedarf verdeckt.

Auch Michael Schweiger, Geschäftsführer der Produktionsfirma Miro Entertainment, hatte viel Lob für die Herseler Rheinhalle und ihre Förderer übrig. „Ich kenne die Halle seit vielen Jahren und finde es sehr respektabel, was hier alles passiert ist.“ Für die „Spirit of Ireland“-Show kam ihm die Größe der Halle und der Platz auf der Bühne entgegen. „Mit diesem Event in eine doch recht dörfliche Umgebung zu kommen, war schon ein kleines Wagnis. Aber schon der Vorverkauf hat gezeigt, dass die Resonanz sehr groß ist.“ Zwei Stunden lang nahmen die Tänzer und Musiker das Publikum in Hersel mit auf eine spannende Reise in die Welt energiegeladener irischer Stepptänze und ursprünglich-keltischer Live-Musik.

Fersen und Spitzen der Tänzer hämmerten in atemberaubender Geschwindigkeit auf den Bühnenboden und standen mit ihrer „Fußfertigkeit“ der Fingerfertigkeit der Musiker in nichts nach. „Im Unterschied zu fast allen anderen Irish-Dance-Produktionen kommt bei „Spirit of Ireland“ nichts aus der Konserve, berichtet Schweiger.

„Wir bieten eine Mischung zwischen Konzert und Step-Show“, so Schweiger. In der Tat wurde nicht jede der rhythmischen, lebensfrohen Melodien der Musiker, vom siebenköpfigen Tanzensemble begleitet, was den Instrumentalisten ebenso wie Sängerin Lisa Murphy Gelegenheit gab, ihr Können zu entfalten.

Wenn Musik und Tanz jedoch zusammentrafen, dann bebte die Bühne. Dynamik und leichtfüßige Eleganz bildeten ein harmonisches Zusammenspiel, Tradition fand Ergänzung durch moderne Elemente, die sich in frechen, farbenfrohen Kostümen oder auch mal in einem „Moonwalk“ widerspiegelten.

Wie ein Wirbelsturm fegte der Chef der Tanzgruppe beim Solotanz über die Bühne. Die „Clicks“ seiner Schuhe: ein rhythmisches Trommelfeuer. Fünf Mal in Folge schlug er die Fersen in der Luft zusammen und wurde dafür mit lautstarkem Applaus belohnt. Danach lieferte sich der Tänzer ein rhythmisches Duell mit dem Spieler der Bodhrán, einer irischen Rahmentrommel – das zu sehen und zu hören war einfach atemberaubend.

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