Kommentar zum Nahverkehr in Bornheim Ein richtiger Ansatz

Meinung | Bornheim · Das Geld für die Modernisierung der Bornheimer Haltestellen ist gut angelegt, glaubt GA-Redakteur Christoph Meurer.

Sicher: 224.000 Euro sind für die Stadt Bornheim im Haushaltssicherungskonzept keine Summe, die sie leichtfertig ausgeben sollte. Dennoch ist das Geld in diesem Fall gut investiert – zumal die Stadt dafür sieben modernisierte Stadtbahnhaltestellen bekommt.

Die Modernisierung ist ein richtiger Ansatz, um den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Bornheim attraktiver zu gestalten. Taktile Leitsysteme machen das Bahnfahren für Menschen mit einer Sehbehinderung interessanter, Videokameras sowie eine bessere Beleuchtung erhöhen das Sicherheitsempfinden, und nicht zuletzt kann eine ordentliche Information über Ausfälle und Verspätungen dem Frust von Reisenden zumindest ein wenig vorbeugen.

Ein attraktiver ÖPNV ist für eine Stadt ein nicht zu unterschätzender infrastruktureller Faktor. Allerdings reichen umgerüstete Haltestellen dafür bei Weitem nicht aus. Die Kernprobleme des ÖPNV in der Region bleiben weiterhin der undurchschaubare Tarifdschungel des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) und die teils nur schwer nachvollziehbare Preisgestaltung – vor allem bei Fahrten zwischen zwei Kommunen. Ein Ansatz könnte etwa sein, immer für genau so viele Stationen zu bezahlen, wie man auch tatsächlich fährt – ganz gleich, ob man dabei eine Kommunalgrenze überschreitet oder nicht.

Sicher: Nicht die Bornheimer Stadtverwaltung oder der Stadtrat entscheiden über das Tarifsystem und die regelmäßigen Preiserhöhungen. Das ist Aufgabe der VRS-Verbandsversammlung. Allerdings sitzen in ihr auch Vertreter aus Politik und Verwaltung des Rhein-Sieg-Kreises. Somit haben auch Reisende aus Bornheim direkte Ansprechpartner für eine mögliche Reformation des Tarifsystems.

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