Kinderbetreuung Ein Waldkindergarten für Bornheim

Bornheim · Engagierte Eltern um Corinna Wilden (40) und Jenni Klein (36) wollen ein neues Kita-Angebot im Vorgebirge schaffen. Aufgrund der fehlenden Plätze ist der Bedarf hoch. Ein genauer Starttermin steht aber noch nicht fest.

„Waldlinge“, das sind keine Fabelwesen aus einem Märchen oder einem Fantasyroman, sondern ganz reale Wesen. Unter diesem Namen sollen nämlich bald Kindergartenkinder fröhlich durch das Bornheimer Unterholz toben, dabei jede Menge Spaß haben und viel lernen. Dahinter steht der gleichnamige Verein um Corinna Wilden (40) und Jenni Klein (36). Zusammen mit anderen Engagierten wollen die beiden Mütter einen Waldkindergarten in Bornheim gründen.

Waldkindergärten sind quasi Natur pur. Dem Konzept dieser Einrichtungen nach findet der Kindergartenalltag fast ausschließlich im Freien statt, möglichst im Wald. Wie auch bei anderen Waldkitas soll bei den „Waldlingen Bornheim“ ein spezieller Bauwagen als Schutzraum für widrige Wetterverhältnisse dienen. Ein festes Gebäude solle genutzt werden können, wenn das Wetter richtig schlecht sei und es gefährlich werden könnte, etwa bei schweren Stürmen, erläutert Klein.

Das Treffen mit ihr und Mitstreiterin Wilden findet im Wald oberhalb von Walberberg statt. Nach den Vorstellungen der Vereinsmitglieder soll die Kita dort auch beheimatet sein. Aktuell ist man auf der Suche nach einem passenden Waldgrundstück. Walberberg wäre als Standort wünschenswert, man sei aber nicht darauf festgelegt, erklären Klein und Wilden unisono. Klein selbst lebt in Walberberg, Wilden kommt ursprünglich aus Roisdorf, wohnt aber nun in Rheinbach.

Suche nach einem Grundstück läuft

Beide hoffen, dass die Kita zum nächsten Kindergartenjahr im August an den Start gehen kann. „In der Regel geht man aber von anderthalb bis zwei Jahren Startphase aus“, erläutert Wilden. Und bis die „Waldlinge“ einmal die Natur bevölkern, hat der Verein, der sich in der Eintragungsphase beim Gericht befindet, in der Tat noch einiges zu tun.

Ein Grundstück muss gefunden und gepachtet werden, ein Bauwagen gekauft sowie Personal eingestellt werden. Und natürlich braucht der Verein eine Betriebserlaubnis durch das beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) angesiedelte Landesjugendamt. Das bedeutet für die Vereinsmitglieder demnach noch viel Bürokratie und finanziellen Einsatz. „Wir müssen Gelder organisieren und Spenden sammeln“, sagt Klein. Zugleich betonen sie und Wilden, dass sie von der Bornheimer Stadtverwaltung gut unterstützt werden.

Vereinsgründerin Jenni Klein: „Kinder können sein, wie sie sind“

Und warum gerade eine Waldkita? Für sie sei das Konzept der einzige denkbare Weg, ihre Kinder fremd betreuen zu lassen, erläutert Klein. Kinder könnten im Wald anders sein als in einer normalen Kita, meint sie. „Hier gilt ein ganz anderes Regelwerk. Kinder können sein, wie sie sind.“ Wilden ergänzt, dass es ihnen darum gehe, Kinder mehr mit der Natur vertraut zu machen. „Sie lernen mit der Natur.“ Laut Klein sind Waldkitas bei Eltern sehr beliebt. Einrichtungen in Brühl oder Weilerswist-Metternich liefen vor Anfragen über. Auch sie hätten bereits zahlreiche Interessenten.

Zunächst soll die Kita mit einer Gruppe von 20 Mädchen und Jungen zwischen drei und sechs Jahren an den Start gehen. Dafür sind laut Klein zwei pädagogische Fachkräfte in Vollzeit plus Teilzeitangestellte notwendig. Klein und Wilden selbst wollen im Trägerverein Vorstandsarbeit leisten. Als gelernte Sängerin und Pädagogin wolle sie aber hin und wieder ein musikalisches Programm für die Kinder anbieten, erläutert Wilden. Da die Kita als Elterninitiative geführt werden soll, bedeutet das für die Mütter und Väter der „Waldlinge“ ein aktives Engagement. „Die Eltern müssen mit anpacken“, betont Wilden.

Weitere Informationen zum Verein „Waldlinge Bornheim“ gibt es auf www.waldkindergarten-bornheim.de.

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