Unterkunft für Studenten in Bornheim Ein Zimmer im Tausch für Unterstützung im Alltag

Bornheim · Auch in Bornheim soll es das Projekt „Wohnen für Hilfe“ geben. Vorbild ist Bonn, wo der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität das Ganze vor vier Jahren auf den Weg gebracht hat.

Studenten eine Unterkunft bieten und im Gegenzug Unterstützung im Haushalt, bei der Gartenarbeit, der Tierpflege oder beim Einkaufen bekommen: Von dieser Idee könnten bald auch Bornheimer Senioren profitieren. Mit einem gemeinsamen Antrag brachten CDU, FDP und UWG das Modell „Wohnen für Hilfe – Wohnpatenschaften“ jetzt in den Ausschuss für Schule, Soziales und demographischen Wandel ein. Einstimmig wurde beschlossen, dass die Verwaltung mit den umliegenden Universitäten und Hochschulen Kontakt aufnehmen soll, um das Vorhaben in Bornheim umzusetzen.

„Wohnen für Hilfe“ basiert auf der Idee, unterschiedliche Generationen zusammenzuführen. Menschen, die Unterstützung und Sicherheit wünschen, stellen Wohnraum zur Verfügung. Dafür erhalten Sie im Gegenzug Hilfe bei alltäglichen Arbeiten. Vorbild ist Bonn. Seit 2014 gibt es dort das Projekt des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta) der Universität. Dieser stellt den Kontakt zwischen Mieter und Vermieter her, begleitet beide Seiten beim gegenseitigen Kennenlernen sowie beim Abschluss des Mietvertrages und berät darüber hinaus. Handelte es sich anfangs nur um eine Angebot für Studenten der Bonner Uni, half der Asta auch Interessenten der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Das könnte nun auch im Vorgebirge umgesetzt werden.

Gemeinsamer Antrag von CDU, FDP und UWG

„Bornheim ist geprägt durch eine Einfamilienhaus-Struktur. Gerade im Alter sind diese Häuser oft zu groß, doch der Wunsch in den eigenen vier Wänden zu bleiben, ist ausgeprägt“, begründen CDU, FDP und UWG ihren Antrag. „Wohnpartnerschaften könnten diesen Wunsch realisierbarer machen und gleichzeitig Wohnraum für Wohnungssuchende schaffen. Dies wäre ein Beitrag, um der Wohnungsknappheit gerade in Ballungszentren entgegenzuwirken und bezahlbaren Wohnraum in Nähe von Studien- oder Arbeitsorten zu schaffen.“

Nach Vorstellung der Antragsteller soll sich die Unterstützung nach den Bedürfnissen der Wohnraumanbieter richten. Pro Quadratmeter überlassenen Wohnraum soll ein Stunde Hilfe im Monat geleistet werden. Die Nebenkosten wie Strom, Heizung und Wasser müssten selbst getragen werden. Pflegeleistungen jeglicher Art sollen von den Unterstützungsleistungen ausgeschlossen sein, heißt es.

In der Vergangenheit hat sich bereits der Seniorenbereit mit dem Thema „Wohnen für Hilfe“ auseinandergesetzt und eine Taschengeldbörse eingerichtet, bei der ebenfalls Hilfe im Alltag gegen einen Obolus angeboten wird. Der Seniorenbeirat soll in die Umsetzung des Projekts „Wohnen für Hilfe“ einbezogen werden. Geprüft werden soll außerdem, ob das Modell „Wohnen für Hilfe“ auch auf Auszubildende und Flüchtlinge übertragbar ist.

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