Kita Walberberg Eine Kooperation über Kreisgrenzen hinweg
BORNHEIM-WALBERBERG · "Gefühlt gehört Walberberg ja auch ein bisschen zu Brühl", scherzte Brühls Bürgermeister Michael Kreuzberg im ehemaligen Dominikanerkloster in Walberberg, wo seit dem 1. August 46 Mädchen und Jungen aus dem Brühler Süden den dreigruppigen Kindergarten der "Kinderzentren Kunterbunt" besuchen. 22 von ihnen sind unter drei Jahren.
Der Kindergarten ist eine Vorläufer-Einrichtung für eine neue Kita, die im Januar 2014 im Brühler Süden eröffnet werden soll. "Das ist ein in Nordrhein-Westfalen einzigartiges Projekt interkommunaler Zusammenarbeit", sagt Markus Schnapka, Sozialdezernent und Beigeordneter der Stadt Bornheim. Denn für die Genehmigung, eine Kindertagesstätte außerhalb der Stadt- und Kreisgrenzen zu betreiben, bedurfte es einer Ausnahmegenehmigung durch das Familienministerium in Düsseldorf. Kreuzberg: "Wenn die Zusammenarbeit zwischen unseren Kommunen nicht so gut funktionieren würde, hätten wir in der Übergangszeit auf Container zurückgreifen müssen."
Zum Hintergrund: Der zum 1. August in Kraft getretene Rechtsanspruch von Kleinkindern ab einem Jahr auf frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung oder in der Kindertagespflege
war für die Kommunen in der Vorbereitungszeit eine große Herausforderung. Ohne genaue Anmeldezahlen zu kennen, mussten die Städte und Gemeinden qualifizierte Betreuungsangebote und Räumlichkeiten schaffen, die den speziellen Bedürfnissen der ganz Kleinen gerecht werden - auch in Brühl. Demnach musste die Stadt für das neue Kindergartenjahr 160 zusätzliche Betreuungsplätze vorhalten, allein 60 Anfragen kamen aus dem Brühler Süden. In der Folge wurde in Brühl der Bau eines neuen Gebäudes beschlossen, dessen Träger die "Kinderzentren Kunterbunt" sind. Zurzeit laufen die Verhandlungen über ein geeignetes Grundstück, und 2014 soll Einzug sein.
Im Walberberger Kloster hat man schon Erfahrungen mit Kindern. Schließlich hat bereits der Katholische Kindergarten Sankt Walburga die Domäne anderthalb Jahre als Übergangslösung genutzt, bis der Neubau an der Walburgastraße fertig war.
Eine Erfahrung, die dabei gemacht wurde, ist, dass eine Deckenhöhe von 3,80 Metern eindeutig zu laut ist. In der Konsequenz wurden die Decken um einen Meter abgesenkt. Vor Einzug der Brühler Kinder mussten darüber hinaus die Räume den Vorschriften für die U 3-Betreuung angepasst werden.