Großeinsatz in Widdig Elfjährige war nicht entführt worden

BORNHEIM-WIDDIG · War der Großeinsatz gerechtfertigt, mit dem die Polizei am Mittwoch nach einem elfjährigen Mädchen in Bornheim-Widdig gesucht hatte? Oder liegt ein Fehlverhalten vor? Nach stundenlanger Suche hatte sich schließlich herausgestellt: Es lag ein Fehlalarm vor, weil Zeugen eine Situation missverständlich gedeutet hatten. Trotzdem betonte Daniela Lindemann, Sprecherin der Bonner Polizei, am Donnerstag ausdrücklich: "Alle Beteiligten haben sich richtig verhalten."

Wie berichtet, alarmierten am Mittwochnachmittag Passanten die Polizei, weil diese beobachtet hatten, wie das Kind anscheinend ungewollt von einem Fremden in ein Auto gezogen und - nach dem Eindruck der Zeugen - verschleppt worden war. Da die Polizei nicht ausschließen konnte, dass die Elfjährige tatsächlich das Opfer einer Straftat geworden war, löste die Leitstelle eine Ringfahndung aus. An der war auch ein Hubschrauber beteiligt.

Doch es stellte sich heraus: Das Mädchen war nicht verschleppt worden. Vielmehr hatte sich Folgendes zugetragen: Die Kleine fuhr Fahrrad, geriet dabei laut Lindemann in einen Gully und stürzte. Ein hilfsbereiter Passant, der des Weges kam, half dem weinenden Mädchen und fuhr es zu den Eltern.

Die wiederum brachten ihre Tochter in ein Krankenhaus. Unterm Strich bescheinigte Polizistin Lindemann sowohl den aufmerksamen Zeugen, sich korrekt verhalten zu haben, wie auch dem einsatzbereiten Ersthelfer. In Polizeikreisen gilt gerade in solchen Fällen die Devise: Lieber einmal zu viel alarmiert und ausgerückt, als einmal zu wenig.

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