Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Eltern und Schüler protestieren gegen Hausmeister-Versetzung

BORNHEIM · Die Botschaft war eindeutig: "Wir werden nicht schweigen, Herr Schäfer soll bleiben", war auf dem gebastelten Plakat zu lesen. Auf einem anderen wiederum die klare Aussage: "Herr Schäfer macht die Schule klar, ohne ihn kein AvH."

 Mit Plakaten demonstrieren die Gymnasiasten für den Verbleib des langjährigen Hausmeisters Jürgen Schäfer.

Mit Plakaten demonstrieren die Gymnasiasten für den Verbleib des langjährigen Hausmeisters Jürgen Schäfer.

Foto: Christoph Meurer

Mehrere Hundert Schüler und einige Eltern waren am Dienstag im Forum des AvH, des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums, zusammengekommen, um gegen die Versetzung von Jürgen Schäfer zu protestieren. Seit vielen Jahren ist der städtische Angestellte Hausmeister an der Schule, nun soll er versetzt werden - nach Informationen des General-Anzeigers an die Europaschule.

Organisiert hatten Schüler und Eltern den Protest. Daher gab es von Seiten der Schule auch keine Stellungnahme dazu. Wohl aber von Leon Gawenda. Zu Beginn der rund 20-minütigen Kundgebung hatte sich der 17-jährige Schülersprecher mit einer flammenden Rede an seine Mitschüler gewandt.

Listen sollen im Rathaus übergeben werden

"Wir wollen nicht nur zuschauen, sondern mitreden", sagte er, und erhielt großen Applaus. Gejubelt wurde auch, als Hausmeister Schäfer kurz das Forum betrat, dann aber schnell wieder in einem Gebäudetrakt verschwand. Sodann forderte Gawenda seine Mitschüler auf, sich in Unterschriftenlisten gegen die Versetzung einzutragen. Die ausgefüllten Listen wolle man zeitnah im Rathaus abgeben. Er rechne damit, dass die meisten der knapp 1000 Schüler der Schule unterschreiben werden.

Immer, wenn es ein Problem gebe, könne man zu Herrn Schäfer gehen, erläuterte Gawenda anschließend im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Er sei immer mit Herzblut bei der Sache. "Er kennt die Wehwehchen der Schule." Lena Peters (17), die ebenfalls Mitglied der Schülervertretung ist und vor Gawenda Schülersprecherin war, erläuterte, dass Schäfer von Beginn an Hausmeister der Schule sei. "Er weiß Bescheid und hat viel Erfahrung."

Darüber hinaus kritisierten beide die Informationspolitik der Stadt. Die Nachricht über die Versetzung sei auf einmal herumgegangen. Eine offizielle Information habe es nicht gegeben. "Der Weg vom Rathaus hierhin ist ja nicht weit", befand Peters. Nun frage man sich, ob es gleichwertigen Ersatz geben werde. "Die Versetzung ist an sich legitim", sagte Gawenda. "Aber Herr Schäfer ist nicht irgendein Angestellter. Er ist der Hausmeister."

Eltern fordern Schäfers Verbleib

Kritik äußerten auch anwesende Eltern, die sich ebenfalls in die Listen eintrugen. "Wir fordern, dass Herr Schäfer bleibt", sagte Pascale Reuschenbach, die Mitglied im Vorstand der Schulpflegschaft ist. Er sei immer zuverlässig und hilfsbereit. "Er kennt das Gebäude in- und auswendig." Überdies gingen die Schüler gerne zu ihm. Sie rechne nicht damit, dass der Protest Erfolg haben werde. "Wir wollen aber unseren Unmut zum Ausdruck bringen", so Reuschenbach weiter

Angestellt ist Schäfer bei der Stadt Bornheim. "Zu personalwirtschaftlichen Fragen äußere ich mich generell nicht", sagte Bürgermeister Wolfgang Henseler auf GA-Anfrage. Allerdings führte er aus, dass es eine Vielzahl von Gründen für die Entscheidung gebe. Der Hausmeister werde an einer anderen Schule dringend gebraucht. Weiter führte Henseler aus, dass sich die Versorgung des AvH nicht verschlechtere - das Gegenteil sei der Fall.

Wie er erläuterte, gebe es eine Gruppe von vier, bald sogar fünf Hausmeistern, die für das AvH, das danebenliegende Rathaus sowie für andere umliegende städtische Gebäude zuständig seien. Durch Schichtdienstregelungen sei eine intensivere Betreuung möglich, auch für das Gymnasium.

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