Metallstelen für die Vergangenheit Enthüllungen in Roisdorf

BORNHEIM-ROISDORF · Sogar Ritter Paul von Rusdorf hatte sich die Ehre gegeben. Anlässlich einer Feierstunde wurden am Sonntag in Roisdorf drei neue Erinnerungsstelen enthüllt und der Öffentlichkeit vorgestellt. Als Nachklang der 900-Jahr-Feier des Ortes vor zwei Jahren hatte die Projektgruppe "900 Jahre Roisdorf" in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Gewerbeverein, den Heimatfreunden Roisdorf und weiteren Sponsoren drei 1,50 Meter große Stahlstelen mit Hinweisschildern anfertigen lassen.

 Harald Stadler (links) zeigt ein altes Foto von dem Dietkirchener Hof und der Vorsitzende der Heimatfreunde Ernst Gierlich ist als Paul von Rusdorf verkleidet.

Harald Stadler (links) zeigt ein altes Foto von dem Dietkirchener Hof und der Vorsitzende der Heimatfreunde Ernst Gierlich ist als Paul von Rusdorf verkleidet.

Foto: Roland Kohls

Sie informieren die Besucher und Spaziergänger über historische Gebäude, die einst an dem jeweiligen Platz standen. Und der Vorsitzende der Heimatfreunde, Ernst Gierlich, hatte sich ins Gewand des Ritters aus dem 14. und 15 Jahrhundert geworfen. Harald Stadler (66) von der Projektgruppe "900 Jahre Roisdorf" hatte das Projekt in Zusammenarbeit mit Gierlich vorangetrieben.

Zur Finanzierung der drei Stelen in Höhe von rund 3000 Euro erklärte Stadler: "Ich habe den Mitgliedern der Projektgruppe vorgeschlagen, die Überschüsse aus den Jubiläumsfeierlichkeiten von vor zwei Jahren für diese Hinweisstelen zu verwenden."

Am Sonntagnachmittag enthüllten sie zunächst die Infotafel des ehemaligen Weingutes Dietkirchener Hof. Alteingesessenen Roisdorfern ist dieser noch als Vendelshof bekannt. Auch die Teilnehmer einer Fahrradwallfahrt aus Bonn kamen pünktlich zur Feierstunde in den Oberdorfer Weg. Sie radelten bei ihrer Tour zu den früheren Besitztümern des vor 100 Jahren erstmals erwähnten Damenstifts Dietkirchen und legten deshalb einen Zwischenstopp in Roisdorf ein. Im Laufe des Nachmittages wurden zwei weitere Stelen präsentiert: Diese erinnern zum einen an den Clarenhof, der bis zum Beginn der 1970er Jahre an der Stelle der neuen Pfarrkirche stand. Zum anderen an die barocke erste Sebastianuskirche am Lindenberg, die sich dort von 1773 bis 1884 befand.

Die Hinweistafeln enthalten jeweils ein Bild der historischen Stätte sowie einen kurzen Erläuterungstext. Für geschichtsinteressierte Spaziergänger hält der Verein der Heimatfreunde Roisdorf noch weitere Informationen bereit. Denn auf der Hinweistafel ist ein sogenannter QR-Code (Abkürzung für Quick Response, "schnelle Antwort") abgebildet. "Dieser wird mit dem Handy eingescannt und führt dann zu den entsprechenden Internetseiten der Heimatfreunde", so Ernst Gierlich (60), der die Idee zu dieser innovativen Erweiterung hatte.

Und Harald Stadler ergänzte: "Auf diesem Wege erreichen wir auch die jüngere Generation, die die Geschichte Roisdorfs noch nicht so gut kennt." Neben den am Sonntag der Öffentlichkeit vorgestellten Neuheiten sollen weitere Hinweistafeln auf das geschichtsträchtige Roisdorf hinweisen. Dabei ist nach Aussagen von Ernst Gierlich bereits eine für den Sterffelshof, den abgebrochenen Rest der Roisdorfer Ritterburg, angefertigt worden. Diese wird laut Harald Stadler aber erst aufgestellt, wenn der Ausbau des Oberdorfer Weges abgeschlossen ist. Ritter von Rusdorf wird es freuen.

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