Bahnverkehr früher Erinnerung an die alte Rheinuferbahn

Wesseling · Zum 40-jährigen Bestehen der Linie 16 hat die KBEF gemeinsam mit dem Historischen Verein der Stadtwerke Bonn und dem Verein ET 57 verschiedene Attraktionen auf die Beine gestellt.

 Köln-Bonner Eisenbahn-Freunde feiern 40 Jahre Linie 16.

Köln-Bonner Eisenbahn-Freunde feiern 40 Jahre Linie 16.

Foto: Matthias Kehrein

Noch hat Lars Vögel Probleme mit dem Bremshebel, ab und zu verpasst der jugendliche Straßenbahnfahrer auch eine der Haltestellen zwischen Uedorf und dem Kölner Hauptbahnhof. Der 15-jährige Schüler aus Köln sitzt an einem Simulator im Vereinshaus der Köln-Bonner-Eisenbahnfreunde (KBEF) und lenkt über eine Teilstrecke der Stadtbahn zwischen Köln, Wesseling, Bornheim und Bonn.

Der Simulator ist eine der zahlreichen Attraktionen, die die KBEF gemeinsam mit dem Historischen Verein der Stadtwerke Bonn (HVSWB) und dem Verein ET 57 (Elektrotriebwagen 57) zum 40-jährigen Bestehen der Linie 16 am Sonntag für die Besucher auf die Beine gestellt haben.

Zu sehen waren dabei nicht nur Fotos historischer Eisenbahnwaggons und Modellzüge verschiedener Epochen. Aus der Nähe konnten sich die rund 700 Besucher auch den letzten Triebwagen der Köln-Bonner-Eisenbahngesellschaft (KBE) aus dem Jahr 1975 (Typ B) – er ist bei den Kölner Verkehrsbetrieben auf den Linien 16 und 18 noch im Einsatz – und den berühmten „Silberpfeil“ (1960) ET 201 ansehen. Die Erklärungen zum ET 57 – einem beige-roten Stahltriebwagen – lieferte Eigentümer Oliver Zaude selber.

Schon kurz nach der Eröffnung schlenderten die ersten Gäste übers Gelände der ehemaligen Güterabfertigung Wesseling, um in nostalgischen Erinnerungen an selbst noch erlebte Fahrten zu schwelgen. Pünktlich zum Fest war im Vereinshaus die Original-Ausstattung der ersten Generation eines ICE aus den 1980er Jahren samt erster und zweiter Klasse – erkennbar an den unterschiedlichen Stoffbezügen der Sitze – zu bewundern. Hingucker waren allerdings die Holzbänke der ersten Rheinuferbahn zwischen Köln und Bonn aus dem Jahr 1906. „Wir haben die Bänke aus dem Bonner Modellbahnparadies erhalten, das im Juli aus Altersgründen des Besitzers geschlossen wurde. Somit hat die KBEF die Garnitur wieder übernommen, die wir 2003 an das Bonner Geschäft abgegeben hatten, da wir damals keine Räumlichkeiten hatten“, freute sich KBEF-Vorsitzender Dirk Collin über die neue Errungenschaft.

Einer der ersten Bewunderer des altehrwürdigen Abteils war Rudolf Schmidt. Er sagte dem General-Anzeiger: „Ich freue mich, dass etwas von damals übrig geblieben ist. Mich interessieren alte Straßenbahnen und Eisenbahnen. Denn solch ein Mischbetrieb zwischen Eisen- und Straßenbahnen wie hier ist selten.“

Großer Andrang herrschte bei der Kinderholzeisenbahn auf dem Vorplatz. „Das ist die einzige modular aufgebaute Holzeisenbahn in der Region“, erklärte Collin sichtlich stolz. Für Lars Vögel erfüllte sich mit der Simultanfahrt der Straßenbahn ein Traum. Die entsprechende Technik dafür hatte Andreas Engels, Mitarbeiter der Stadtwerke Bonn, erstellt.

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