Rupert Neudeck und die Europaschule Bornheim Europaschule nach Neudeck benennen?

BORNHEIM · Der Ausschuss für Bürgerangelegenheiten soll sich im September mit dem Vorschlag beschäftigen, die Europaschule Bornheim mit der zusätzlichen Namensnennung von Rupert Neudeck zu versehen.

Eine entsprechende Anregung hat Harald Schimmelpfennig, Mitglied des Seniorenbeirats, per E-Mail an den Bürgermeister sowie die Fraktionen und die Schulleitung geschickt. Anfang Mai hatte die Europaschule dem Journalisten Neudeck, Gründer der Hilfsorganisationen „Komitee Cap Anamur“ sowie „Grünhelme“, den „Bornheimer“ verliehen. Mit dem Preis zeichnet sie alle zwei Jahre Menschen aus, die sich gesellschaftlich verdient gemacht haben. Vergangene Woche, am 31. Mai, starb Neudeck (77) nach einer Herzoperation.

„Neudeck, über dessen Lebenswerk seiner ehrenamtlichen Tätigkeit viel veröffentlicht wurde, hätte es verdient, und es wäre eine besondere Geste des Rates der Stadt Bornheim, die Europaschule mit der zusätzlichen Namensbezeichnung zu ehren“, begründet Schimmelpfennig seinen Vorschlag. „In Verbindung mit Heinrich Böll, mit dem er gemeinsam viel bewegt hat und woraus eine enge Freundschaft geworden ist, hätte Bornheim eine zweite Persönlichkeit mit dieser Auszeichnung“, bezieht sich Schimmelpfennig auf die Heinrich-Böll-Sekundarschule in Merten.

„Rupert Neudeck war eine ganz außergewöhnliche Persönlichkeit, deren Ideale und Gedanken wir weitertragen werden“, sagt Schulleiter Christoph Becker. Der Vorschlag erreiche die Schule jedoch noch „in der Phase der Trauer über seinen plötzlichen Tod“, sodass sich die Schulgemeinschaft bislang noch gar nicht damit habe beschäftigen können.

Auch Bürgermeister Wolfgang Henseler betont, dass es der Schule ein wichtiges Anliegen sei, Ideen und Gedankengut von sämtlichen „Bornheimer“-Preisträgern in die pädagogische Arbeit einfließen zu lassen. Den Vorschlag, sie nach Neudeck zu benennen, wolle er ungern kommentieren. Denn er halte es für wichtig, eine solche Namensgebung „nicht von außen überzustülpen“, sondern mit solchen Fragen müsse sich die Schulgemeinschaft befassen. „Die Europaschule hat ja schon einen Namen, den sie bewusst ausgesucht hat“, gibt Henseler zu bedenken: Schließlich heiße sie nicht Gesamt-, sondern eben Europaschule, und das sei nicht nur ein Name, sondern auch Konzept.

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