Neuer Standort Feuerwehrgerätehaus am Hellenkreuz hat gute Aussichten

Bornheim · Die Bornheimer Verwaltung soll die Planung eines Feuerwehrgerätehauses für die Löschgruppen Bornheim, Brenig und Dersdorf voranbringen. Möglich wäre auch die Verlegung der Rettungswache des Rhein-Sieg-Kreises.

Sollen die Löschgruppen Bornheim, Brenig und Dersdorf in einem neuen Feuerwehrgerätehaus zusammengelegt werden? Und wenn ja: An welchem Standort? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Bornheimer Politik bereits seit geraumer Zeit. Nun können die Planungen konkret werden.

Folgt der Stadtrat am 13. Juli der einstimmigen Entscheidung des Haupt- und Finanzausschusses vom Donnerstag, wird der Standort am Hellenkreuz für die weitere Umsetzung des Vorhabens in den Fokus genommen. Die Verfügbarkeit von Grundstücken muss jedoch noch geprüft werden.

Standortanalyse

Ausschlaggebend für die Entscheidung der Politiker war eine Standortanalyse, die die Stadt beim Bonner Unternehmen „Forplan – Forschungs- und Planungsgesellschaft für Rettungswesen, Brand- und Katastrophenschutz“ in Auftrag gegeben hatte. Wie „Forplan“-Mitarbeiter Andreas Pokorny im Ausschuss berichtete, wurden drei mögliche Standorte für ein neues Bornheimer Feuerwehrgerätehaus unter die Lupe genommen.

Neben dem Bereich des kleinen Gewerbegebietes am Hellenkreuz wurden Areale an der Ecke Apostelpfad/Reuterweg sowie am Uedorfer Weg in der Nähe des Bornheimer Friedhofes untersucht. Analysiert wurden die Standorte unter verschiedenen Gesichtspunkten: Unter anderem spielte die Erreichbarkeit durch die Feuerwehrleute innerhalb von vier Minuten, die Abdeckung bebauter Flächen sowie die Erreichbarkeit sogenannter Risikoobjekte eine Rolle.

Ebenso einbezogen wurde die Frage, ob der neue Standort nur für die Löschgruppe Bornheim da sein soll oder gemeinsam für die Löschgruppen aus Bornheim, Brenig und Dersdorf. Hier kamen die Experten zu dem Urteil, dass die derzeitige Struktur mit drei Gerätehäusern in Bornheim, Brenig und Dersdorf zwar die beste sei, der Standort am Hellenkreuz aber „nur minimale Verschlechterungen in den Erreichbarkeitskategorien“ mit sich brächte.

Jetzt entscheidet der Stadtrat

Zudem sei aufgrund der ermittelten Personalverfügbarkeit ein gemeinsamer Standort für alle drei Feuerwehren am Hellenkreuz zu empfehlen, sagte Pokorny.

Bereits 2015 hatte ein Gutachter für das alte Bornheimer Feuerwehrgerätehaus an der Königstraße errechnet, dass Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen nur geringfügig günstiger seien als ein Neubau an anderer Stelle.

Löschgruppen befürworten Zusammenlegung

Auch die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bornheim und ihre Löschgruppen in Bornheim, Brenig und Dersdorf waren im Vorfeld der Standortanalyse mit ins Boot genommen und nach ihrer Einstellung in Bezug auf eine Zusammenlegung befragt worden. Alle drei Löschgruppen standen dem Vorhaben grundsätzlich offen gegenüber, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Bewusst hatte die Verwaltung im Beschlussentwurf auf eine klare Festlegung auf den Standort Hellenkreuz verzichtet und stattdessen formuliert, man nehme die Standortanalyse „zustimmend zur Kenntnis“, um auf ihrer Grundlage die Planungen für einen Neubau des Feuerwehrgerätehauses fortzusetzen.

Dem Antrag von CDU-Fraktionschefin Petra Heller, den Beschlussentwurf konkreter auszuführen, folgte der Ausschuss nicht. Bürgermeister Wolfgang Henseler begründete die Formulierung der Verwaltung damit, dass man nicht in eine Abhängigkeit geraten und womöglich überhöhte Preise zahlen wolle. Denn noch befindet sich das Areal für den Neubau am Hellenkreuz nicht im Besitz der Stadt.

Mögliche Standortverlegung der Rettungswache

„Die Zahlen der Analyse haben gezeigt, wie gut und sinnvoll der Standort am Hellenkreuz ist“, betonte Michael Söllheim (CDU). Seine Fraktion begrüße daher die Planungen, die eventuell sogar in Verbindung mit der Errichtung einer neuen Rettungswache geführt werden könnten. Wie berichtet, ist angedacht, auch die Rettungswache des Rhein-Sieg-Kreises an den Standort des neuen Feuerwehrgerätehauses zu verlegen.

Aktuell befindet sich die Rettungswache hinter dem Bornheimer Rathaus und wird wegen Platzmangels durch Container ergänzt. „Die Planung von Feuerwehrgerätehaus und Rettungswache verlaufen völlig unabhängig“, sagte Henseler. „Sollten wir aber den Auftrag zur weiteren Planung des Feuerwehrgerätehauses erhalten, werden wir uns mit dem Kreis abstimmen.“

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