Ehemaliges Secondhand-Kaufhaus Hannes Forum für Gesundheit und Bildung in Bornheim eröffnet
Bornheim · Im Sommer 2017 hatte das Secondhand-Kaufhaus Hannes seine Pforten geschlossen. Nun ist neues Leben in das Haus am Bornheimer Peter-Fryns-Platz eingekehrt.
Als das Secondhand-Kaufhaus Hannes im Sommer 2017 nach neun Betriebsjahren die Türen schloss, war das ein herber Verlust. Viele Kunden empfanden den kleinen, liebevoll eingerichteten Laden mit Café am Peter-Fryns-Platz als Bereicherung für das Bornheimer Zentrum. So manches Stück aus zweiter Hand wechselte hier den Besitzer. Ziel der Einrichtung der Malteser-Johanniter-Johanneshaus gGmbH war es, psychisch erkrankten Menschen einen strukturierten Tagesablauf zu ermöglichen.
Unter gleicher Trägerschaft und gleichem Namen, aber mit verändertem Angebot feierte das Hannes als „Forum für Gesundheit und Bildung“ jetzt seine offizielle Neueröffnung. Nach der Schließung im Juni 2017 hatten professionelle Handwerker und Klienten aus der Arbeitstherapie zu Werkzeug und Farbtopf gegriffen und die Räumlichkeiten den neuen Zwecken angepasst. Untergebracht sind in der ehemaligen Volksschule nun eine Praxis für Ergotherapie mit den Fachrichtungen Psychiatrie und Psychosomatik, ein Büro für Ambulantes und Betreutes Wohnen sowie Beratungs- und Auskunftsangebote zu psychischen Problemen.
Der Hauptakzent des neuen Hannes liegt allerdings auf tagesstrukturellen Angeboten, die in Kursform stattfinden. Zugeschnitten auf den Bedarf des Hilfesuchenden stehen beispielsweise kognitives Training am PC zur Steigerung der Konzentration, eine Holzwerkstatt, kreative Techniken, Sport und Bewegungsmodule zur Linderung von Depressionen und vieles mehr auf dem Programm. „Zudem finden regelmäßige Vorträge statt, zu denen auch die Öffentlichkeit eingeladen ist“, erläuterte Geschäftsführerin Petra Steil.
Breiteres Spektrum durch neues Konzept
Der Betrieb des neuen Hannes wurde bereits im Januar aufgenommen. „Wir wollten erst einmal ankommen“, erklärte Klaus Pies, der das tagesstrukturelle Angebot der Einrichtung leitet. Gemeinsam mit seiner Kollegin Eva Lanzerath ist er zusätzlich für die Leitung der ergotherapeutischen Praxis zuständig.
„Wir freuen uns, mit unserem Angebot im Herzen von Bornheim zu bleiben und sind überzeugt, mit der neuen Stätte der Begegnung einen Beitrag zur Inklusion in Bornheim und der Region leisten zu können“, sagte Steil. Man habe sich schweren Herzens vom Secondhand-Kaufhaus getrennt, dessen Angebot zu eng gefasst gewesen sei.
Mit dem neuen Konzept sei nun ein breiteres Spektrum geschaffen worden. „Für die Klienten ist es wichtig, dass sie ortsnah tagesstrukturelle Angebote, wie beispielsweise ergotherapeutische Maßnahmen, lebenspraktisches Kompetenztraining oder kognitives Training nutzen können“, so Steil weiter. In der Vergangenheit seien Klienten, für die die Arbeit im Laden nicht infrage kam, in den Aulhof nach Siegburg, eine weitere tagesstrukturelle Stätte, gebracht worden. „Daher war es wichtig, auch linksrheinisch ein erweitertes Angebot zu schaffen“, führte Steil aus.
Rund 20 Klienten werden von Pies und Lanzerath betreut. In Anlehnung an das Leitbild „Schutz der Kranken, Schutz des Glaubens“, gestalteten der katholische Diakon Adi Halbach und der evangelische Pfarrer Richard Landsberg eine ökumenische Andacht und segneten die Räumlichkeiten ein. Der stellvertretende Bornheimer Bürgermeister Jörn Freynick wünschte der neuen Einrichtung einen guten Start.