Metternicher Straße Fünf Tote in zehn Jahren bei Unfällen auf K33 bei Rösberg

Bornheim-Rösberg · Immer wieder ereignen sich auf der K33 und dem Zweigrabenweg bei Rösberg schwere Unfälle. Für Ende des Monats ist laut Rhein-Sieg-Kreis nun ein Ortstermin vorgesehen.

Wenn die Rede auf eine Strecke im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis kommt, auf der sich besonders viele folgenschwere Unfälle ereignet haben, dann rückt vor allem die K33 (Metternicher Straße) bei Rösberg in den Fokus. Denn dort sind zwischen Rösberg und der Einmündung des Zweigrabenwegs kurz vor Weilerswist-Metternich zwischen 2008 und 2018 gleich fünf Menschen gestorben. Das besagen Angaben der Bonner Polizei.

Eine Reihe Verkehrsteilnehmer ist bei weiteren Unfällen zum Teil schwer verletzt worden. Dazu gehört auch ein 20-jähriger Autofahrer, der im März 2017 von der Fahrbahn abkam und gegen ein Heiligenhäuschen an der K33 prallte. In der Folge musste das Bauwerk komplett abgetragen werden.

Auch auf dem Zweigrabenweg, der von der K33 abzweigt, und nach Bornheim-Hemmerich führt, ließ ein tragischer Zusammenstoß zwischen einem Autofahrer und einem Radler unlängst aufmerken. Beim Versuch, nach links auf einen befestigten Feldweg abzubiegen, kollidierte am 18. Mai ein 69 Jahre alter Fahrradfahrer mit dem Wagen eines 28-Jährigen und starb noch an der Unfallstelle.

Strecke hat für sportliche Fahrer„Charakter einer Carrerabahn“

Die Unfallserie auf der K33 begleitet Ortsvorsteher Peter Tourné fast so lange, wie er in Rösberg wohnt. 1982 zog er zu, als sich ein Jahr später, Karneval 1983, ein besonders folgenreicher Unfall auf besagter Kreisstraße ereignete. Zwei junge Leute starben, als sie mit dem Auto gegen das Heiligenhäuschen fuhren. Das Häuschen habe man später wieder aufgebaut, das bis März 2017 unversehrt stehenblieb.

Die traurige Bilanz in puncto K33 lässt sich fortsetzen: 2015 starb ein 17-jähriger Radfahrer, den nachts ein Auto angefahren hatte, auf der Strecke, und 2017 zwei Autofahrer bei einem Zusammenstoß. Einer der Fahrer hatte getrunken.

Was schwere Unfälle auf dem Zweigrabenweg angeht, sind bei der Bonner Polizei seit 2011 zwei tödliche Radfahrunfälle aktenkundig: Neben dem jetzigen Verkehrsunfall mit Todesfolge ereignete sich im Mai 2008 ein weiterer Unfall, bei dem ebenfalls ein Radfahrer ums Leben kam.

Fragt man Ortsvorsteher Tourné, warum ausgerechnet auf der Strecke so viele Menschen schwer verunglücken, erklärt er das so: „Die K 33 ist neben der L182 die einzige Möglichkeit der Querung des Vorgebirges.“ Anders formuliert: Über die Kreisstraße rollt täglich viel Verkehr. Außerdem hat die Strecke aus seiner Sicht für sportliche Fahrer „den Charakter einer Carrerabahn“.

Ortsvorsteher Peter Tournéhält Tempolimit für geboten

Da die vielen Unfälle auch Dauergesprächsthema in Rösberg sind, sieht der Ortsvorsteher Handlungsbedarf: Er fordert, die K33 nicht als Ausweichstrecke vorzuschlagen: „Ein Umweg über die A61 ist für Pkw zumutbar.“ Auch schwebt ihm entweder ein Tempolimit oder das Hinweisschild „Gefährliche Wegstrecke“ vor. Bislang gilt Tempo 100 auf der K33. Zudem hält Peter Tourné den Bau eines Radweges für geboten. Ein weiteres Schild „Vorsicht Wanderer kreuzen“ an Fundamenten des ehemaligen Heiligenhäuschens könnte seiner Meinung nach Sinn machen. Denn das Häuschen soll bald wiederaufgebaut werden und zu einem Punkt auf einer Heiligenhäuschen-Wanderroute werden. Mit einem entsprechenden Vorschlag will man in Rösberg nämlich bei dem Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ an den Start gehen.

Auf Nachfrage beim zuständigen Rhein-Sieg-Kreis, ob Handlungsbedarf besteht, teilte Anja Roth von der dortigen Pressestelle, zum Bereich der K33 mit: „Die Mitglieder der Unfallkommission haben nach der Meldung des letzten Verkehrsunfalls im Jahr 2017 im Rahmen eines Ortstermins beschlossen, die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit seitens des Rhein-Sieg-Kreises auf diesem Abschnitt der K33 mobil zu überwachen, um dem überhöhten Geschwindigkeitsniveau und insbesondere den extrem hohen Maximalgeschwindigkeiten entgegenzuwirken.“ Damit plane der Kreis die Sicherheit auf dem betreffenden Streckenabschnitt langfristig zu erhöhen.

Was den Zweigrabenweg angeht, sagte Roth außerdem: Wegen der Unfälle in der Örtlichkeit, vor allem einer S-Kurve, sei die Strecke zwischen 2009 bis 2013 als Unfallhäufungsstelle geführt worden. „Dem auffälligen Unfallgeschehen aufgrund von Alleinunfällen bei Nässe konnte mit dem Gefahrenzeichen 'Schleuder- und Rutschgefahr' begegnet werden“, so Roth.

In den folgenden Jahren habe das Unfallgeschehen allerdings keine Auffälligkeiten mehr aufgewiesen, so dass die Unfallhäufungsstelle 2013 gelöscht wurde. „Auch unter der Berücksichtigung des aktuell gemeldeten Verkehrsunfalls werden die Kriterien einer Unfallhäufungsstelle oder -linie nicht erfüllt“, stellt sie klar.

Losgelöst davon würden sich aber die Mitglieder der Unfallkommission die Strecke bei einem Ortstermins nochmals ansehen und prüfen, „ob und gegebenenfalls welche Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bestehen“. Nach Angaben des Kreises ist der Termin noch für Ende Juni geplant.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Verkehr am Limit
Kommentar zu Umbau der Haltestellen der Linie 16 Verkehr am Limit