Viele Nachwuchskicker TuS Hersel will Trainingsgelände erweitern

Bornheim-Hersel · Von Nachwuchssorgen kann beim TuS Hersel keine Rede sein. Weil so viele Kinder und Jugendliche in dem Verein Fußball spielen wollen, soll ein weiterer Platz her. Allerdings gibt es da ein Problem.

 Neben dem großen Kunstrasenplatz möchte der TuS Hersel eine Kleinspielfläche errichten.

Neben dem großen Kunstrasenplatz möchte der TuS Hersel eine Kleinspielfläche errichten.

Foto: Axel Vogel

Manche Vereine haben Nachwuchsprobleme, beim TuS Hersel ist das Gegenteil der Fall. Die Nachfrage im Kinder- und Jugendbereich ist so groß, dass die Kapazitätsgrenze des Vereins mittlerweile fast erreicht ist. Die Trainingsmöglichkeiten auf dem Kunstrasenplatz an der Erftstraße sind fast ausgeschöpft. Um dennoch allen 15 Fußballmannschaften zweimal in der Woche ein Training zu ermöglichen, muss der Platz beim Training der Jugendmannschaften mittlerweile in Viertel unterteilt werden. Aus diesem Grund will der Verein sein Gelände erweitern.

So soll nach den Vorstellungen des Vereins auf der Grünfläche neben dem Kunstrasenplatz ein Kleinspielfeld in der Größe von 35 mal 55 Meter entstehen. „Teilweise haben einzelne Mannschaften 24 Kinder. Wir brauchen Ausgleichsflächen“, sagte TuS-Hersel-Geschäftsführer Frank Prill kürzlich in der Sitzung des Bornheimer Bürgerausschusses, in dem der Verein sein Anliegen vorgetragen hatte. Die Ausschussmitglieder verwiesen die Angelegenheit in den zuständigen Ausschuss für Sport, Kultur und Ehrenamt, der an diesem Dienstag (18 Uhr, Ratssaal) tagt.

Kosten von mindestens 350.000 Euro

Die Kosten für die zusätzliche Kunstrasenfläche beziffert die Stadtverwaltung auf mindestens 350.000 Euro, ohne Berücksichtigung der Entwässerungsproblematik. Potenzielle Ausgaben für eine eventuelle Anpassung des unterirdischen Versickerungssystems für Platz und Parkplätze wurden bei der Veranschlagung nicht einberechnet. „350.000 Euro sind für uns als Verwaltung so nicht darstellbar“, sagte Bürgermeister Christoph Becker in der Sitzung des Bürgerausschusses.

Der Idee des Vereins, den Fördertopf des Landes für Sportstätten-Investitionen anzuzapfen, erteilte Bornheims Schul- und Sportamtsleiter Willi Over zunächst eine Absage. Die Fördertöpfe seien alle überzeichnet, Neuanträge derzeit daher nicht möglich, außerdem liege die avisierte Fläche in einem Naturschutzgebiet, so Over.

Wäre eine Kooperation mit dem SC Widdig denkbar?

Vielmehr schlug Over dem TuS Hersel vor, für das Kinder- und Jugendtraining eine Kooperation mit dem SC Widdig einzugehen. Prill reagierte reserviert darauf. Dort sei zum einen kein Kunstrasen vorhanden, zum anderen sei die Verkehrsanbindung von Hersel zum Sportplatz im Nachbarort wegen einer fehlenden Busverbindung und der viel befahrenen L 300 schwierig, sagte er. Die angrenzende Wiese direkt als Rasenfläche zu nutzen, ist laut Prill nur eingeschränkt möglich, da dann zwischen Herbst und April dort kein Training möglich sei.

Laut Prill kicken rund 400 Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 18 Jahren sowie 80 Erwachsene regelmäßig an der Erftstraße. Und die Zahl an Neuzugängen vor allem im Jugendbereich steige weiter, sagte er. Nicht eingerechnet seien dabei Kinder und Jugendliche aus dem künftigen Neubaugebiet He 31 oder Flüchtlinge. Die Nachfrage liege an der guten Jugendarbeit und dem Engagement der Trainer, meinte Vereinsvorsitzender Günter Dumjahn. Im Mai finden Vorstandswahlen statt, danach solle überlegt werden, ob und wie eine Finanzierung des Projekts auf die Beine gestellt werden kann. Zunächst will Dumjahn die Entscheidung des Sportausschusses abwarten. „Wir sind für alle getroffenen Maßnahmen offen“, betonte er.

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