Lesung in der Stadtbücherei GA-Chefreporter Wolfgang Kaes bei der Kriminacht in Bornheim

BORNHEIM · Auf einmal ist es still. Das Gemurmel der rund 60 Besucher bei der ausverkauften zweiten Bornheimer Kriminacht verstummt, als Autor und GA-Chefreporter Wolfgang Kaes seine Stimme erhebt. Er ist an diesem Abend in die Stadtbücherei gekommen, um aus seinem sechsten Roman "Das Gesetz der Gier" vorzulesen. Darin geht es, wie Kaes grob zusammenfasst, "nicht nur um die Textilindustrie in der Türkei, sondern um die Gier ganz allgemein".

 Wolfgang Kaes liest in der Bücherei in Bornheim bei der zweiten Kriminacht. Rechts im Bild: Organisatorin Brigitte Nowak.

Wolfgang Kaes liest in der Bücherei in Bornheim bei der zweiten Kriminacht. Rechts im Bild: Organisatorin Brigitte Nowak.

Foto: Henry

Denn er habe den Eindruck, dass "sie im Zeitalter der Globalisierung eine neue moralische Dimension erfährt". Und so liest und erzählt Kaes abwechselnd von dem Türken Erol Ümit, der Jeans mit Sand bleicht, von Bernd Oschatz, der seiner Textilfirma Geld und brisante Dokumente stiehlt, und schließlich - mit immer schneller und eindringlich werdender Stimme - von Professor Zeki Kilicaslan, der sterben muss. Warum, das erfahren die Besucher nicht, dem Grund müssen sie selbst nachspüren.

Ihr Spürsinn ist aber auch während der Kriminacht schon gefragt. Bei einer Bücherrallye schlüpfen sie selbst in die Rolle eines Detektivs: Es gilt mit Hilfe der Bücher in der Bibliothek einen Mord aufzuklären. Und das schnell, in der Pause. "Wir wollen, dass die Menschen miteinander ins Gespräch kommen und gleichzeitig die Bibliothek besser kennenlernen", erklärt Leiterin Brigitte Nowak, was dahinter steckt.

Überhaupt erzählt sie während der Veranstaltung viel und führt überaus amüsant durch den Abend. Sie sei glücklich, eine so bekannte Person wie Wolfgang Kaes für die Lesung gewonnen zu haben, sagt sie zur Einleitung. Um dann den Gast gleich als "unseren Wolfgang" zu bezeichnen. Außerdem wolle sie bitte als erste erfahren, ob er den Henri-Nannen-Preis gewonnen habe. Für diesen ist Kaes wie berichtet für seine Serie zum Fall Trudel Ulmen nominiert. Er habe ja ihre E-Mail-Adresse, sagt Nowak und lacht. Den Gästen gefällt's: Es sei ein "sehr kurzweiliger und gut organisierter" Abend gewesen, findet etwa Marie-Luise Mertens aus Bornheim-Roisdorf. Begeistert ist auch Gisela Gouriou aus Roisdorf: "Es hat sich gelohnt."

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