Schüleraustausch der Europaschule Gäste aus Zawiercie und den Niederlanden zu Besuch in Bornheim

BORNHEIM · "Hier sind die Straßen sauberer, die Einfamilienhäuser sehen anders aus, und irgendwie wirkt alles freundlicher." Diese Beobachtung machten die zehn Austauschschüler des Gimnazjum Nr. 3 aus Bornheims polnischer Partnerstadt Zawiercie, die diese Woche zehn Schüler der Europaschule besuchen.

 Der Besuch der Gäste aus Roermond steht unter dem Motto "Leben und Arbeiten in Europa". Foto: Privat

Der Besuch der Gäste aus Roermond steht unter dem Motto "Leben und Arbeiten in Europa". Foto: Privat

Am Freitag empfingen Bürgermeister Wolfgang Henseler und sein Stellvertreter Heinrich Hönig, der auch Vorsitzender des Bornheimer Kulturforums ist, die Gäste im Ratssaal des Bornheimer Rathauses.

Von Montag bis Freitag nehmen die Austauschschüler in den ersten beiden Unterrichtsstunden am regulären Unterricht teil, um das deutsche Schulsystem kennenzulernen. Auf dem Programm standen neben einem Besuch der Nachbarstadt Köln und einer Besteigung des Drachenfelses auch ein Länderspiel Deutschland gegen Polen. Mit 8 : 4 gewannen die Jugendlichen aus den neunten und zehnten Klassen der Europaschule. Wolfgang Henseler erinnerte jedoch daran, dass beim Hinspiel, das im November in Polen beim Besuch der deutschen Schüler stattgefunden hatte, die Gastgeber gewonnen hatten.

Alexander Christov, Lehrer für Sozialwissenschaft und Geschichte an der Europaschule, und seine Kollegin Anna Smedek, die am Gimnazjum Nr. 3 Deutsch unterrichtet, haben den ersten Schüleraustausch seit fünf Jahren organisiert. "Es ist schon interessant zu beobachten, dass die Unterschiede gar nicht so groß sind, wie ich erwartet hatte. Die Jugendlichen interessieren sich für Musik, Handys und wenig für die Schule", schmunzelte er. Besonders fasziniert den Lehrer, dass die Schüler sich über soziale Netzwerke wie Facebook schon vorher kannten, ohne sich jemals gesehen zu haben.

Da die polnischen Schüler zwar Deutschunterricht haben, aber noch nicht so weit sind, dass sie sich fließend auf Deutsch unterhalten können, sprechen sie meist Englisch und mit Händen und Füßen. Nils Wauben (16) kommt mit seinem Austauschpartner gut klar: "Wir unterhalten uns meist auf Englisch über Fußball und Computer. Das klappt sehr gut." Niklas Bieler (16) geht mit seinem Gast gerne schwimmen.

Bereits Anfang der Woche waren in der Europaschule 16 Schüler aus Roermond, Niederlande, zu Gast. Begrüßt wurden sie vom stellvertretenden Schulleiter Andreas Kreutzer. Der Besuch war Teil eines Austauschs unter dem Motto "Leben und Arbeiten in Europa". Seit diesem Schuljahr veranstaltet die Europaschule gemeinsam mit der niederländischen Partnerschule, dem BC Broekhin (Roermond), dieses mehrtägige Austauschprogramm für die Schüler des neunten Jahrgangs.

Ziel dabei ist, das kulturelle, politische und alltägliche Leben gegenseitig kennenzulernen und somit das europäische Bewusstsein zu stärken. Laut Kreutzer sollen künftig auch Auslandpraktika für die Schüler in Deutschland und den Niederlanden vermittelt werden.

Bereits im Februar ging es für 17 Schüler nach Roermond. In einem umfangreichen Programm lernten die Mädchen und Jungen bei einer Erlebnisexkursion auch die Stadt Maastricht kennen. Auch beim Gegenbesuch der Niederländer standen nun erlebnisreiche Tage an: So gab es eine Schülerproduktion im Studio 2 des WDR, eine Führung durch das ehemalige Regierungsviertel und das Haus der Geschichte in Bonn sowie mehrere Kreativworkshops in der Europaschule. Aufgrund der positiven Resonanzen der Schüler und der guten Zusammenarbeit mit den niederländischen Freunden vor Ort soll der Austausch auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.

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