Ökumene in Bornheim Gemeinsame Kirchennutzung von Katholiken und Protestanten in Walberberg verläuft reibungslos

Bornheim-Walberberg · Die Kirche St.Walburga in Walberberg lebt die Ökumene. Dort gehen nämlich Protestanten und Katholiken zur Messe. Auch das Krippenspiel soll in diesem Jahr ökumenisch werden.

 Pfarrer Matthias Genster und Pfarrerin Sandra Nehring in der St.Walburga-Kirche.

Pfarrer Matthias Genster und Pfarrerin Sandra Nehring in der St.Walburga-Kirche.

Foto: Matthias Kehrein

Seit mehr als 100 Tagen teilen sich die katholischen und evangelischen Christen das Gotteshaus St. Walburga in Walberberg. Seit der Entwidmung der evangelischen Martin-Luther-Kirche im Matthias-Claudius-Weg vor zehn Monaten haben die rund 500 evangelischen Gläubigen aus Walberberg, die zur evangelischen Kirchengemeinde Brühl gehören, seit Oktober ein neues kirchliches Zuhause gefunden.

In Walberberg gibt es keine Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten

Die gemeinsame Nutzung des Gotteshauses verlaufe „reibungslos“ hat Matthias Genster als leitender Pfarrer des katholischen Sendungsraumes Bornheim-Alfter in den vergangenen Wochen immer wieder festgestellt. Dem kann seine Amtskollegin Sandra Nehring nur zustimmen. Den Adventskranz und die Osterkerze nutzten beide Konfessionen gleichermaßen, die Kirchenbänke seien groß genug, dort die Gebetbücher für die Messen und Gottesdienste unterzubringen..

Auch der sonntägliche Wechsel der liturgischen Geräte von der katholischen Messe um 9.30 Uhr zum evangelischen Gottesdienst um 11.30 Uhr gehe, so Genster und Nehring, sei selbstverständlich geworden. Unterschiedlich wurden die coronabedingten Maßnahmen während der Weihnachtsgottesdienste gehandhabt. Während für die Katholiken nach Anmeldung die 3G-Vorgaben zur Anwendung kamen, mussten evangelische Christen am ersten Weihnachtsfeiertag geimpft oder genesen sein. „Das lag daran, dass wir diese Regelung für alle Kirchen der Kirchengemeinde Brühl  und damit auch für Walberberg getroffen haben, denn bei uns sind die Kirchenräume in der Regel einfach kleiner“, machte Nehring deutlich.

Das ökumenische Krippenspiel ist schon in Planung

Nicht nur Walberberger, sondern auch Brühler Gläubige nutzen St. Walburga mittlerweile regelmäßig für Hochzeiten und Taufen an dem 800 Jahre alten Taufstein. Besonders in Zeiten von Corona werde St. Walburga gut angenommen, da durch die „Größe der Kirche auch mehr Leute untergebracht werden können“, sagte Nehring. So wird auch der Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden im März in Walberberg über die Bühne gehen. Jetzt schon geplant wird der Familiengottesdienst mit Krippenspiel am kommenden Heiligabend, der zum ersten Mal ökumenisch sein wird.