Eiserne Hochzeit Gerda und Willi Scholz aus Roisdorf sind seit 65 Jahren verheiratet
BORNHEIM · Eiserne Hochzeit - ein beinah exotisches Fest in einem Land, in dem nahezu jede dritte Ehe durch einen richterlichen Beschluss beendet wird. Gertrud und Wilhelm Scholz durften dieses Fest allerdings erleben, bereits 65 Jahre sind sie miteinander verheiratet.
Am Samstag haben sie dieses besondere Fest gefeiert, zuerst mit einem Gottesdienst, später in der Gaststätte Zur gemütlichen Ecke in Roisdorf, abgerundet am Nachmittag mit einer dreistöckigen Hochzeitstorte.
Gut 60 Verwandte und Freunde waren beim Fest dabei. 1946 haben sich die Eheleute in Bonn kennengelernt, "es war Liebe auf den ersten Blick", schwärmt die Jubelbraut. Der Bonner Wilhelm Scholz kam gerade erst aus amerikanischer Gefangenschaft zurück, seine Zukünftige gefiel ihm sofort.
Am 29. März zwei Jahre später heirateten die beiden im Bornheimer Kloster an der Secunda-straße. Gerne erinnert sich die 86-Jährige an diesen Tag zurück. "Mein Strauß war fliederfarben, das hatte ich mir gewünscht. Mein Kleid war schlicht, ohne Schleppe, dafür mit Schleier."
Im Gegensatz zum Tag der Eisernern Hochzeit war es vor 65 Jahren sommerlich-warm, bestes Hochzeitswetter also. "In einer Ehe muss man zusammenhalten", so die Jubelarin. Mangelndes Zusammengehörigkeitsgefühl ist ihrer Meinung nach heutzutage ein wichtiger Grund, warum so viele Ehen scheiterten.
"Wer Liebe hat, soll Liebe geben" sei stets das Motto gewesen, nach dem sie gehandelt habe und handele. Ihren Mann würde sie noch einmal heiraten, und auch umgekehrt ist es die große Liebe. Zwar ist die Ehe kinderlos geblieben, umso schöner, dass an diesem Tag so viele Verwandte mit dem Ehepaar Scholz feiern wollten. Und auch der Landrat, Ortsvorsteher Harald Stadler und Bürgermeister Wolfgang Henseler gratulierten.
Das Jubelpaar Scholz ist bereits das 15. Paar im Rhein-Sieg-Kreis, das 2013 dieses Fest begehen konnte. 2012 waren es insgesamt 85 Eiserne Hochzeiten.
