Theater-Aus im Kloster Gerhard Fehn und Cécile Kott wollen ihre Arbeit fortsetzen

BORNHEIM · "Jedem Ende wohnt auch ein Anfang inne", sagt Gerhard Fehn. Daher soll der Theaterbetrieb auch nach dem Auszug aus dem ehemaligen Kloster Maria Hilf weitergehen, so der Direktor des Theaters im Kloster Bornheim.

 Gerhard Fehn und Cécile Kott.

Gerhard Fehn und Cécile Kott.

Foto: Ulrike Sinzel

Wie berichtet, müssen die Betreiber die Räume in der Secundastraße Ende Juni räumen. "Auch wenn wir diesen wundervollen Raum schmerzlich vermissen werden, wollen wir weiter Kultur in und für Bornheim machen", teilen der Verein "Theater im Kloster Bornheim" und die Theaterleitung mit. Es habe Gespräche über eine mögliche Nutzung städtischer Gebäude gegeben, erläutert Fehn: "Es wird weitergehen."

"Wir haben verschiedene Möglichkeiten besprochen", sagt Bürgermeister Wolfgang Henseler. Eine Option sei, die Aulen von Schulen zur Verfügung zu stellen, etwa in der Europaschule oder der Johann-Wallraf-Schule. "Sofern die Räume nicht durch die Schulen belegt sind, könnten sie vom Theater genutzt werden", sagt Henseler.

Im Rahmen der Möglichkeiten, sei er bereit, das Theater zu unterstützen. Das Ende des Betriebs im alten Kloster liegt am fehlenden Geld, trotz Spenden, eines beschlossenen städtischen Mietkostenzuschusses von 2000 Euro sowie Künstlern, die zugunsten der Spielstätte auf ihre Gage verzichtet hatten. So wie Bernd Stelter, Jens Streifling, Günter Lamprecht und Lothar Tolksdorf. Generell gingen 60 Prozent der Einnahmen aus einer Vorstellung an den Künstler, 40 Prozent an das Haus, so der Direktor weiter.

Auf gut 60.000 Euro beliefen sich die Kosten im Jahr, erläutert Fehn. Eine Eigenproduktion koste beispielsweise 8000 Euro, die Gema verlange rund 4000 Euro jährlich. Auch müsse die Bühne abbezahlt werden. Dazu gelte es, die monatliche Miete aufzubringen. In dieser Hinsicht sei ihnen Gebäudebesitzer Guido Roggendorf entgegenkommen. Mehrmals hätte er ihnen die Miete erlassen. Die Höhe der Miete wollte Fehn nicht nennen.

2012 hatten Gerhard Fehn und Cécile Kott das Theater im Kloster eröffnet. Im Jahr 1838 hatte Franz Witthof das Gebäude als Tapetenfabrik errichtet. Als er 1864 Waldorfer Bürgermeister wurde, verlegte die Amtsräume in die Fabrik. Nach seinem Tod im Jahr 1870 verkaufte seine Witwe die Fabrik 1883 an den Orden der Cellitinnen, der bis 1989 blieb. 2011 erwarb Roggendorf das Kloster aus einer Zwangsversteigerung.

Im Haus befindet sich auch ein städtischer Kindergarten, für den aber ein Neubau auf der Freibadwiese errichtet werden soll. Zusätzlich zur Frage einer Nutzung von Schulaulen haben die Theaterbetreiber bereits Ideen für andere Räume im Sinn. "Das müssen wir aber noch in Ruhe erörtern, bevor wir etwas sagen können", sagt Fehn.

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