Bier-Tradition aus der Region Es gibt wieder Germania-Bier aus Bornheim

Bornheim-Widdig · Der begeisterte Hobbybrauer Achim Frings produziert Bio-Biere in Bornheim – unter einem ehemals sehr bekanntem Namen. So gibt es bald unter dem Namen Germania drei Biere zu kaufen: Pils, Obergäriges und Weizen.

 Achim Frings in seiner Brauerei in Widdig.

Achim Frings in seiner Brauerei in Widdig.

Foto: Christoph Meurer

Germania Kölsch: Bei der Erwähnung dieses Namens werden sicher nicht nur bei vielen Bornheimern Erinnerungen wach. Mehr als 100 Jahre lang stand der Name für eine Bier-Tradition aus Bornheim-Hersel. Doch das war einmal: 1990 wurde die frühere Sieg-Rheinische Germania-Brauerei AG geschlossen. Einige Jahre wurde Germania Kölsch dann noch in Bonn und später in Köln-Mülheim produziert, bis die Marke dann endgültig ausstarb. Bis heute. Dem Widdiger Achim Frings ist es zu verdanken, dass es wieder Getränke dieses Namens gibt.

Frings ist Inhaber eines Getränkehandels in Widdig – und begeisterter Hobbybrauer. Sein Vater habe einst bei der Germania-Brauerei gearbeitet, berichtete er im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Anfang der 2000er Jahre habe er dann festgestellt, dass die Markenrechte nicht mehr geschützt gewesen seien. Sodann habe er sie erworben, und darum gestritten. „Das ging bis vor das Bundespatentgericht in München“, so Frings. Letztlich hatte er Erfolg.

So gibt es unter dem Namen Germania drei Biere: Pils, obergäriges Bier – welches aber nicht Kölsch heißt – und Weizen. Noch braut Frings als sogenannter Lohnbrauer in einer externen Brauerei. Im kommenden Jahr soll sich das aber ändern: Voraussichtlich ab Februar 2020 soll auf dem Firmengelände in Widdig die Eigenproduktion beginnen. Dazu stehen Braumaschine, Lagertanks und Abfüllanlage bereits bereit. Innerhalb von drei Jahren sei die Anlage in Eigenleistung aufgebaut worden, berichtete Frings. Aktuell braue er dort erste Versuchsbiere, sprich: An der endgültigen Rezeptur wird noch gefeilt. „Wir sind in der Versuchsphase und justieren noch nach“, führte der Brauer aus.

Schon jetzt steht fest, dass Frings’ Getränke Bio-Biere sein werden. Er verwende Bio-Hopfen und Bio-Malze, erläuterte er. „Und Wasser von hier.“ Ebenso habe er eine eigene Hefebank eingerichtet. Die Abfüllanlage schafft laut Frings 1000 Flaschen. Seine Biere wolle er später aber auch in Fässern anbieten.

Zur Bierherstellung sei er über die Hobbyszene gekommen, erzählte Frings, der auch Mitglied im Verein Bonner Heimbrauer ist. „Ich bin Quereinsteiger“, sagte der Widdiger. Ihm persönlich lägen klassische deutsche Bierstile wie Export, Märzen oder Bock nahe. Zu experimentell werde es bei ihm nicht, wobei es auch mal ein passend würziges Weihnachtsbock sein dürfe.

Die bislang im Lohnbrauverfahren hergestellten Biere können Interessierte aktuell in drei Kneipen in Bonn und Alfter bekommen. Später, wenn die Produktion in Widdig angelaufen ist, will Frings auch Fachmärkte beliefern. Wichtig ist ihm: „Ich will mein Bier nicht verramschen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort