Katholische Kirche Gläubige ziehen durch die Straßen von Walberberg

Bornheim-Walberberg · Mit einem Gottesdienst, einem Pfarrfest und einem Handwerkermarkt wurde am Wochenende der heiligen Walburga gedacht. Auch war prominenter Besuch aus Köln gekommen.

 In einer Prozession ziehen die Gläubigen mit den Reliquien Walburgas durch die Straßen von Walberberg.

In einer Prozession ziehen die Gläubigen mit den Reliquien Walburgas durch die Straßen von Walberberg.

Foto: Matthias Kehrein

Die heilige Walburga hat als Namenspatronin nicht nur dem Bornheimer Ortsteil Walberberg ihren Stempel aufgedrückt. Auch bis heute bestimmt sie das Leben zahlreicher Gläubiger. Das belegte am Sonntag der feierliche Gottesdienst in der bis vollbesetzten Pfarrkirche. Das Festhochamt war Höhepunkt und Abschluss der einwöchigen Walburga-Woche, die in diesem Jahr im Rahmen der ganzjährigen Jubiläumfeierlichkeiten zur Ersterwähnung des Ortes als „Mons Sanctae Walburgis“ vor 900 Jahren begangen wurde. Nach der Messe zog eine Prozession durch den Ort, anschließend feierten viele Walberberger das Pfarrfest im und um das Haus im Garten.

Seit Februar erinnert die Kirchengemeinde St. Walburga mit Veranstaltungen an das Leben und Wirken der aus England stammenden Nonne und späteren Äbtissin im fränkischen Heidenheim. Im Oktober kommen Vertreter verschiedener Walburga-Gemeinden aus dem In- und Ausland zu einem Symposion nach Walberberg.

Weihbischof würdigt Walburga

Begeistert zeigten sich die Gläubigen vom Festhochamt, das Weihbischof Ansgar Puff zelebrierte. „Das Jubiläum erinnert uns daran, welche Kraft die Evangelien haben und welchen Mut wir haben, zu unserem Glauben zu stehen – so wie die heilige Walburga“, sagte Puff in seiner Predigt. Er wies darauf hin, dass die Heilige in ihrem Handeln bis heute Vorbild für die Gläubigen sei. Sie habe nicht nur für den Glauben ihre Heimat verlassen und sich aus einem inneren Wunsch heraus der Mission verschrieben. „Sie hat auch konkrete Hilfe geleistet und der Legende nach einem verhungernden Kind geholfen“, so Puff.

In Bornheim finde man solches Engagement heutzutage etwa bei der Lebeka und der Flüchtlingshilfe. Die Institutionen folgten den Werten Walburgas, so Puff. „Sie hat aus der Tradition gelebt und Neues geschaffen. Auch Sie können stolz auf die Tradition im Vorgebirge sein. Machen Sie daraus etwas Neues. Gründen Sie kleine Gemeinschaften, in denen über den Glauben gesprochen wird“, forderte der Weihbischof.

Mit Reliquien durch den Ort

Für den feierlichen Charakter der Messe sorgte der Kirchenchor mit dem Kyrie, Sanctus und Agnus Dei der zeitgenössischen Komponistin Sandra Milliken sowie dem Gloria von Antonio Vivaldi. Um die heilige Walburga im Bewusstsein der Walberberger präsent zu halten, wurden bei der Prozession durch den Ort nicht nur ihre silberne Büste und die restaurierte Walburga-Fahne gezeigt, sondern auch die in Walberberg aufbewahrten Reliquie, Wanderstab, Fingerpartikel und Schädeldecke.

Im Anschluss kamen die Menschen zum gemütlichen Plausch im Pfarrgarten zusammen. Die verschiedenen Vereine sorgten dabei für Speis und Trank, die Kindergärten unterhielten mit Liedern, Schüler der Thomas-von-Quentel-Grundschule präsentierten ein Musical über das Leben der Heiligen. An einem Stand mit Devotionalien wurden Liköre aus Heidenheim – dort wirkte Walburga als Äbtissin – und aus Eichstätt, wo sich die Grablege befindet, sowie Kalender und Walburgaöl verkauft.

Auch der historische Handwerkermarkt am Samstag fand regen Anklang. Dabei konnten die Besucher ihr Geschick beim Töpfern, Korbflechten, Klöppeln, Spinnen und bei Lederarbeiten unter Beweis stellen. Die alte Handwerkskunst kam gut an. „An dem einen oder anderen Stand waren manchmal fünf oder sechs Leute gleichzeitig da“, freute sich Michael Lütticke, der gemeinsam mit Hans-Dieter Wirtz die Organisation innehatte.

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