Diskussion um Nahverkehr Grüne fordern umgehende Takterhöhung der Linie 18

Bornheim · CDU, FDP und UWG fordern einen vollständigen zweigleisigen Ausbau der Linie 18 in Bornheim. Die Grünen zeigen sich erfreut über die Initiative, haben aber Zweifel an der Zielsetzung des Vorstoßes und fordern einen umgehenden Zehn-Minuten-Takt der Bahn.

Überrascht, aber auch erfreut haben die Grünen die Initiative von CDU, FDP und UWG zur Kenntnis genommen, sich um den Ausbau der Stadtbahnlinie 18 zu kümmern. Das erklärt die Ratsfraktion in einer Pressemitteilung. Die Initiative komme zwar 20 Jahre zu spät, um die jetzt schon entstandenen Probleme aufzufangen, aber immerhin sei so eine Lösung in Sicht, heißt es in der Presseerklärung weiter. Oberstes Ziel dabei sei eine zügige Umsetzung einer Taktverdichtung.

Wie berichtet, haben die Fraktionen von CDU, FDP und UWG für die Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung an diesem Mittwoch (18 Uhr, Ratssaal) einen entsprechenden Antrag gestellt. Demnach soll die Bornheimer Stadtverwaltung mit den zuständigen Stellen beim Rhein-Sieg-Kreis und der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) über einen zweigleisigen Ausbau des Streckennetzes der Linie 18 verhandeln. Bekanntlich verkehrt die Linie nicht nur in Teilen Bornheims, sondern auch in Abschnitten in Alfter und Brühl noch eingleisig.

Zweifel an Zielsetzung des Vorstoßes

„20 Jahre zu spät, aber immerhin bewegt sich an der Linie 18 jetzt doch mal etwas“, kommentiert Grünen-Ratsherr Markus Hochgartz die Initiative der drei Fraktionen. Weiter sagt er: „Leider sind jetzt schon teilweise chaotische Situationen in den Stoßzeiten vorzufinden, aber bisher gab es für eine Taktverdichtung an der Linie 18 keine politische Mehrheit im Rat. Dies scheint sich jetzt geändert zu haben.“ Zugleich äußert Hochgartz Zweifel an der Zielrichtung des Vorstoßes.

Seinen Angaben nach muss für einen Zehn-Minuten-Takt auf der Linie die Strecke gar nicht vollständig zweigleisig ausgebaut sein. Dazu verweist er auf die Antworten der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der FDP aus dem Jahr 2011. Darin zitiert die Stadtverwaltung die für das Streckennetz zuständige HGK mit der Aussage, dass mit dem Ausbau der Linie 18 in Teilen Brühls ein durchgängiger Zehn-Minuten-Takt möglich sei. HGK-Sprecher Christian Lorenz hatte kürzlich auf Anfrage des General-Anzeigers erläutert, dass man einem weiteren Ausbau der Strecke ergebnisoffenen gegenüberstehe, allerdings die Finanzierung zu klären sei.

Grüne fordern umgehenden Zehn-Minuten-Takt

Hochgartz befürchtet eine Verzögerungstaktik hinter dem Antrag von CDU, UWG und FDP. „Es ist zu befürchten, dass der Ausbau vorgeschoben wird, um eben keine schnelle Taktverdichtung umzusetzen. Ein Ausbau mit Planung und Realisierung dauert etliche Jahre, und solange kostet das Ganze nur wenig Geld“, so Hochgartz weiter. Aus Sicht der Grünen müssten CDU, UWG und FDP so nicht erklären, wo sie das Geld für den Ausbau der Strecke und die Erhöhung der Zahlungen Bornheims an den Kreis für den öffentlichen Personennahverkehr nähmen.

Die Grünen schlagen daher vor, den Antrag dahingehend zu verändern, dass am besten zum nächsten Fahrplanwechsel die Linie 18 in einem Zehn-Minuten-Takt fahren soll. Zugleich solle der Ausbau der Strecke in den kommenden Jahren etappenweise realisiert werden, damit die Strecke besser gegen Störungen und Verspätungen aufgestellt sei.

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