Kommentar Grüne in der Zerreißprobe

Die Zerreißprobe bei den Bornheimer Grünen könnte weit größere Konsequenzen nach sich ziehen, als "nur" einen innerparteilichen Reinigungsprozess. Schließlich regiert in Bornheim seit 2009 eine stabile schwarz-grüne Koalition, maßgeblich mitgeprägt von erfahrenen Grünen wie Gabi Deussen-Dopstadt, die auch im Kreistag mit der CDU in einer Koalition sitzt, Michael Pacyna oder Heiner Schmitz. Es wird bestimmt nicht einfach gewesen sein, der grünen Basis diese Zusammenarbeit mit der CDU zu vermitteln.

Mit den "alten" Leuten an der Spitze wäre auch eine Fortsetzung von Schwarz-Grün über 2014 hinaus - falls das Wählervotum es hergegeben hätte - wahrscheinlich gewesen. Sie stehen aber dann nicht mehr zur Verfügung, schließen sich anderen Parteien an, bilden vielleicht eine neue politische Gruppierung oder hören einfach auf. Welche Koalitionspräferenzen die neuen Grünen-Kandidaten haben, ist noch nicht auszumachen. Vielleicht streben sie eine "bunte" Mehrheit jenseits der CDU an. Auf jeden Fall werden die Karten spätestens 2014 neu gemischt.

Ob der Ortsverband der Grünen angesichts des Aderlasses an Personen und Kompetenz in Bornheim weiter eine Rolle spielt, wird auch davon abhängen, wie der Vorstand die Krise bewältigt. Schließlich ist der Vorwurf, Bürgern den Eintritt verweigert zu haben, keine Kleinigkeit. Da sind überzeugende Erklärungen gefragt. Worte des Bedauerns alleine reichen nicht.

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