Königsstraße in Bornheim Grüne sind gegen Begegnungsverkehr

BORNHEIM · Die Meinung der Grünen-Fraktion ist eindeutig: Sie spricht sich im Vorfeld der Planungsausschusssitzung morgen, 27. November, gegen eine verkehrsberuhigte Zweibahnregelung auf der Königstraße aus.

 Derzeit fährt der Verkehr auf der Königstraße in Bornheim nur in eine Richtung. Die Fraktion der Grünen begrüßt das.

Derzeit fährt der Verkehr auf der Königstraße in Bornheim nur in eine Richtung. Die Fraktion der Grünen begrüßt das.

Foto: Wolfgang Henry

Dieses Konzept hatte der Gewerbeverein als Alternative zur Einbahnlösung der Stadtverwaltung vorgelegt. Die nahezu autofreie Situation, wie der Gewerbeverein sie in seinen Simulationen zeige, sei illusorisch, heißt es in einer Mitteilung. Die Wirklichkeit sähe anders aus: "Bei der Einbahnstraßenregelung verkehren auf der Königstraße und dem Servatiusweg laut aktuellen Verkehrszählungen täglich jeweils circa 7000 Fahrzeuge. Geht es nach den Gegnern der Einbahnstraße, werden künftig auf der Königstraße Tag für Tag wieder 14.000 Autos rollen."

Gefährlich sei zudem der Vorschlag, die Königstraße bei Gegenverkehr mit abgesenkten Bordsteinen auszubauen. So sei programmiert, dass breitere Fahrzeuge in die schmalen Randbereiche ausweichen würden, in die sich die Fußgänger dann zurückziehen müssten. "Statt als Einkaufsmeile aufgewertet zu werden, würden Königstraße und Peter-Fryns-Platz zum Drive-in verkommen", ärgert sich Bornheims Ortsvorsteher Heinz-Joachim Schmitz. Zudem würden Fördergelder der Bezirksregierung wegfallen.

Laut Thorsten Knott von der Initiative Zweibahnstraße sind die Anforderungen zur Bewilligung der Zuschüsse von der Bezirksregierung sowieso nicht erreicht. So fordere der Zuwendungsgeber den Nachweis der Funktionsfähigkeit des Umbaus, teilt er in einer Erklärung mit. Weder eine Reduzierung des Durchgangsverkehrs durch die Erprobung der Einbahnstraße noch ein Funktionieren des Parkraumkonzeptes sei im Probebetrieb nachgewiesen worden.

Knott kritisiert zudem, dass in der Anlage zur Beschlussvorlage mehr als 100 Bürgereinwendungen fehlen würden. Die positiven Rückmeldungen zum Probebetrieb seien "unverhältnismäßig herausgehoben dargestellt". Zudem weist er darauf hin, dass ein Beschluss für eine Einbahnstraße rechtlich unwirksam wäre. Den Anstieg des Verkehrs und der Lärmbelästigung vor allem im Servatiusweg moniert auch der Erste Vorsitzende der Bürgergemeinschaft Bornheimer für Bornheim, Hans Peter Schwarz. Er spricht sich ebenfalls für die verkehrsberuhigte Zweibahnstraße aus.

Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler sieht hingegen keine rechtlichen Probleme in Bezug auf die Einbahnregelung. Das Planungsverfahren sei längst abgeschlossen und der Bebauungsplan rechtskräftig. Das Parkraumkonzept hätte auch ohne den Probebetrieb umgesetzt werden können, sagt Henseler. Es habe aber eine Bestandsaufnahme gegeben. Auch beim Thema Bürgereinwendungen habe die Verwaltung alle Argumente berücksichtigt.

Der Planungsausschuss tagt am Mittwoch ab 18 Uhr im Ratssaal des Bornheimer Rathauses. Ab 17.30 Uhr ist eine Demonstration vor dem Rathaus geplant.

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