Notfälle in Bornheim Grüne wollen Notfallbehälter in Bornheim einführen

Bornheim · Die Bornheimer Grünen beantragten, prüfen zu lassen, wie und mit welchem finanziellen Aufwand das Projekt „Notfalldose“ als Hilfe für Bornheimer Bürger umgesetzt werden könnte. Die Stadt steht der Initiative positiv gegenüber.

Im Notfall zählt jede Sekunde. Doch selbst wenn der Rettungsdienst nach einem Notruf schnell vor Ort ist, kann der Patient aufgrund von Schmerzen, Stress oder Bewusstlosigkeit lebensrettende Auskünfte oft nicht mehr weitergeben. Notfallrettern fehlen somit wichtige Angaben über mögliche Allergien, die Einnahme von Medikamenten oder Vorerkrankungen. Die Lösung kann eine kleine, grüne Kunststoffdose mit einem Notfall-Infoblatt für Notfall- und Impfpass, Medikamentenplan, Kontaktdaten der Angehörigen, einer Patientenverfügung und andere wichtigen Informationen sein.

Die Bornheimer Grünen beantragten nun im Ausschuss für Schule, Soziales und demographischen Wandel, prüfen zu lassen, wie und mit welchem finanziellen Aufwand das Projekt „Notfalldose“ als Hilfe für Bornheimer Bürger umgesetzt werden könnte. Darüber hinaus soll geklärt werden ob in Zusammenarbeit mit möglichst vielen Kooperationspartnern wie beispielsweise dem Seniorenbeirat der Stadt Bornheim, dem Ortsverein Deutsches Rotes Kreuz, den Maltesern in Bornheim, dem Caritasverband, dem Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt, den Seniorenwohnheimen/-stiften in der Stadt, der Freiwilligen Feuerwehr sowie ortsansässigen Ärzten und Apothekern für das Projekt „Notfalldose“ geworben und die Notfalldose verteilt werden kann.

Die Stadt steht der Initiative positiv gegenüber. Da es sich jedoch um eine so genannte freiwillige Leistung handele, müssten die entstehenden Kosten durch Sponsoring aufgefangen werden, so die Verwaltung. Die Ergebnisse der Prüfung sollen im November vorliegen.

Die Notfalldose wird von den Nutzern an einem zentralen Ort platziert: in der Kühlschranktür. Aufkleber mit der Aufschrift „Notfalldose“, die an der Innenseite der Hauseingangstür oder der Kühlschranktür angebracht werden, geben den eintreffenden Rettungskräften sofort einen Hinweis. Ohne Zeit zu verlieren, stehen den Rettungskräften so aktuelle freiwillige Angaben zur Verfügung. Wie die Grünen berichten, werden die Notfalldosen bereits in vielen Städten kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt von zwei Euro verteilt. Eine Initiative des Bornheimer Seniorenbeirats zielt in die gleiche Richtung.

Bereits vor sechs Jahren hatte der Beirat so genannte „Notfallkarten“ ausgelegt. Auf den Kärtchen im Scheckkartenformat können Menschen ebenfalls wichtige Informationen für Notsituationen notieren. Die neu gedruckte Auflage von 10 000 Karten soll beispielsweise in Arztpraxen und Apotheken verteilt werden und den Nutzern kostenfrei zur Verfügung stehen. Er habe selbst in einer Notsituation gute Erfahrung mit der Karte gemacht und von den Ersthelfern die Rückmeldung erhalten, dass durch die Informationen viel Zeit gespart wurde, berichtete Volker Lederer, stellvertretender Vorsitzender des Seniorenbeirats, im Ausschuss. Er sieht die Notfalldose nicht als Konkurrenz zur Karte: „Ob Dose oder Karte oder Karte in der Dose: Hauptsache, die lebensrettenden Informationen sind da und es kann schnell geholfen werden.“

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