Gemeindeversammlung in der Markuskirche Hemmericher Pfarrer für ein Jahr

Bornheim-Hemmerich · Um einen geeigneten Nachfolger von Gerhard Brose zu finden, setzt die evangelische Kirchengemeinde auf eine Zwischenlösung.

 Die evangelischen Pfarrer im Vorgebirge (v.l.): Rafael Fermor (Alfter), Gerhard Brose (Hemmerich) und Dieter Katernberg (Bornheim).

Die evangelischen Pfarrer im Vorgebirge (v.l.): Rafael Fermor (Alfter), Gerhard Brose (Hemmerich) und Dieter Katernberg (Bornheim).

Foto: Dagmar Matern

Zu Beginn dieses Jahres hatte Pfarrer Gerhard Brose aus Hemmerich offiziell verkündet, dass er nach 35-jähriger Tätigkeit auf seinen Wunsch hin bereits zum Dezember pensioniert wird. Seinen letzten Gottesdienst, bevor er seinen Resturlaub antritt, wird er am 2. September halten. Welche Veränderungen dies für den zweiten Pfarrbezirk der evangelischen Kirchengemeinde Vorgebirge mit den Ortsteilen Hemmerich, Dersdorf, Waldorf, Kardorf, Rösberg und Merten mit sich bringt – darum ging es am Sonntag bei der Gemeindeversammlung in der Hemmericher Markuskirche.

„Pastoraler Dienst im Übergang“ (kurz PDÜ) – mit diesem Konzept will das Presbyterium die Nachfolge von Pfarrer Brose auf den Weg bringen. Angelehnt an ein Modell der Partnerkirche United Church of Christ (UCC), sieht es vor, dass ein Pfarrer mit Berufs- und Lebenserfahrung und einer speziell für diese Aufgabe zugeschnittenen Zusatzausbildung für ein Jahr den Übergang unter Einbindung der Gemeinde gestaltet und gleichzeitig die „Grundversorgung“ wie Taufen oder Hochzeiten gewährleistet.

„Pastoraler Dienst im Übergang“ lautet das Konzept

„Diese Übergangszeit ist eine Chance für die Gemeinde, sich darüber klar zu werden, was ihr wichtig ist und um daraus die Stelle zu definieren“, so Pfarrer Katernberg. Und: „Je besser wir eine Stelle definieren, desto attraktiver wird sie.“ Von der Ausschreibung bis zu einer möglichen Entscheidung müsse man einen Zeitraum von neun Monaten einplanen. Die neue Stelle solle möglichst zum 1. Oktober 2019 ausgeschrieben werden.

Als Pfarrer Brose 1983 seine Tätigkeit in Hemmerich begann, gab es nicht mal eine Kirche im Ort. Der Konfirmandenunterricht fand damals im Wohnzimmer seines Wohnhauses statt. „Er hat hier in der Gemeinde eine halbe Weltgeschichte geschrieben“, appellierte Katernberg an die Gemeinde, die Übergangszeit für eine Betrachtung der gemeinsamen Jahre mit Pfarrer Brose zu nutzen. Die Gemeindemitglieder nahmen, bis auf eine kritische Stimme, die vom Presbyterium beschlossene Regelung positiv auf. Viele Wortmeldungen zeugten vom großen Interesse der Gemeindemitglieder, in den Prozess der Ausarbeitung der neuen Stelle eng eingebunden zu sein.

Der Dienstbeginn des „Pfarrers im Übergang“ ist, obwohl Pfarrer Brose offiziell erst zum 1. Dezember pensioniert wird, zum 15. September, spätestens zum 1. Oktober geplant. Die Entscheidung, für welchen Kandidaten sich das Presbyterium bereits entschieden hat, wird voraussichtlich Ende des Monats bekannt gegeben.

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