Offensive der Landesregierung Herseler Kita soll zum Familienzentrum werden

BORNHEIM-HERSEL · Die Katholische Kindertagesstätte Sankt Aegidius Hersel soll zum Familienzentrum werden. Im jüngsten Bornheimer Jugendhilfeausschuss wurde die Kita an der Herseler Rheinstraße, an der im vergangenen Jahr umfangreiche Umbaumaßnahmen für den U 3-Bereich erfolgten, für eine Weiterentwicklung zum Familienzentrum NRW benannt.

Hintergrund ist das Vorhaben der Landesregierung, im kommenden Kindergartenjahr 100 neue Familienzentren zu fördern.

Die Entscheidung, welche Einrichtungen erweitert werden sollen, wurde der örtlichen Jugendhilfeplanung übertragen. Nach einer Abfrage aller Träger der Bornheimer Kindertageseinrichtungen bekundete allein die Kita Sankt Aegidius Interesse an einer Zertifizierung. Die ausgewählte Einrichtung ist dem Land bis zum 15. Juni mitzuteilen.

Die Einrichtungen in der Zertifizierungsphase werden später mit einem Gütesiegel ausgezeichnet und jährlich mit 13 000 Euro unterstützt. Für die Stadt Bornheim entsteht laut Sitzungsvorlage kein finanzieller Mehraufwand. Die Zertifizierungsphase beginnt am 1. August für einen Zeitraum von maximal zwei Jahren.

Um zu entscheiden, welche Kitas gefördert werden sollen, hatte der Landschaftsverband Rheinland (LVR) den örtlichen Jugendämtern in einem Rundschreiben mögliche Auswahlkriterien an die Hand gegeben. Diese sahen als Indikatoren unter anderem den Anteil von Familien mit geringem Einkommen, Empfängern von Hilfen zur Erziehung sowie Menschen mit Migrationshintergrund vor.

Mehr Qualität in Sachen Bildung und Förderung

Unter Berücksichtigung dieser Kriterien wären Kitas in den Sozialräumen Bornheim/Brenig/Roisdorf sowie Merten/Rösberg/Hemmerich infrage gekommen. Da diese Bereiche jedoch bereits über zertifizierte Familienzentren verfügen, plädierte das Jugendamt für eine flächendeckende Verteilung in Bornheim. So wurde die Wahl einer Einrichtung im Sozialraum Hersel/Uedorf/Widdig, in dem sich die Kita Sankt Aegidius befindet, begrüßt. Inklusive der neu hinzu kommenden Einrichtung wird es dann sechs Familienzentren im Bornheimer Stadtgebiet geben, in ganz NRW wird ihre Zahl auf rund 2350 steigen.

Ziel der Familienzentren ist es, zu einer Qualitätssteigerung in der frühkindlichen Bildung und Förderung beizutragen, Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Bildungs- und Erziehungsaufgabe zu stärken sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sichern. Tageseinrichtungen für Kinder werden auf diese Weise Knotenpunkte in einem neuen Netzwerk, das Familien umfassend berät und unterstützt. Eine Voraussetzung hierfür ist, dass die vorhandenen Angebote vor Ort stärker miteinander vernetzt und durch die Kindertageseinrichtung gebündelt werden.

Um dies zu gewährleisten, kooperieren die Familienzentren mit Familienberatungsstellen, Familienbildungsstätten und anderen Einrichtungen wie etwa den Familienverbänden und Selbsthilfeorganisationen. Sie sollen frühe Beratung, Information und Hilfe in allen Lebensphasen ermöglichen und Eltern über die Alltagsnähe der Kindertageseinrichtung entsprechende Angebote leichter zugänglich machen.

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