Ferienprojekt "...und action!" Hollywood in Bornheim - Kinder drehten ihre eigenen Filme

BORNHEIM · Doktor Eisenfaust hat seinen Gegner fest im Griff. Lässig umtänzelt er seinen Widersacher im Boxring. Zum Soundtrack von "Rocky" setzt er blitzschnell eine rechte Gerade - und trifft. Jubelnd reißt der Sieger die Arme in die Höhe und nimmt den Applaus des Publikums entgegen. "Doktor Eisenfaust" heißt in Wirklichkeit Philipp Adam.

 Oscar-Preisträger: 14 der 17 Ferienprojekt-Teilnehmer, die allesamt für ihre Filmproduktion einen Preis bekamen, und Betreuer.

Oscar-Preisträger: 14 der 17 Ferienprojekt-Teilnehmer, die allesamt für ihre Filmproduktion einen Preis bekamen, und Betreuer.

Foto: Wolfgang Henry

Er ist zehn Jahre alt und hat am Ferienprojekt "...und action!" der Tagesgruppe Bornheim der Bonner Jugendfarm und des Stadtteilbüros Bornheim teilgenommen. Vier Tage lang durften sich 17 Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren auf dem Gelände des alten Bauernhofs an der Siegesstraße als Schauspieler, Drehbuchautoren und Kameraleute versuchen.

Bereits zum dritten Mal organisierten Stadtteilbüro und Tagesgruppe das Projekt. Christian Brackhagen und Thomas Espey vom Stadtteilbüro sowie Martin Schüttenhelm, stellvertretender Leiter der Tagesgruppe, und vier weitere Mitarbeiter begleiteten die Kinder auf dem Weg vom Drehbuch zum "Oscar", mit dem am Ende des Projekts alle Nachwuchsfilmstars ausgezeichnet wurden.

Die Mädchen und Jungen konnten wählen zwischen Sketchen, Improvisations-Theater oder freiem Spiel. "Fast alle Kinder haben sich für das freie Spiel entschieden. Sie wollten sich lieber selbst etwas ausdenken, als etwas Vorgegebenes einfach nachzuspielen", so Schüttenhelm.

Wie es sich für einen richtigen Kinofilm gehört, entstand neben den sechs in Kleingruppen gedrehten Filmen, die jeweils circa fünf Minuten dauerten, ein "Making of". "Wir haben nur ein paar einfache Verkleidungsideen gegeben und ein wenig Schminke zur Verfügung gestellt", erzählt Schüttenhelm.

Kreativ waren die Kids auch bei der Wahl der Kulisse: Im Film "Der Diebstahl" diente ein Bretterverschlag als Gefängnis, ein Piratenfilm spielte auf dem selbstgebauten Schiff, das beim vorletzten Ferienprojekt entstand. Das große Trampolin wurde in "Der Kampf" zum Boxring. "Doktor Eisenfaust" alias Philipp Adam berichtet begeistert: "Es war gar nicht so einfach, auf dem Trampolin das Gleichgewicht zu halten - aber im Film sieht es total cool aus!"

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