Junge Familien im Vorgebirge Im Kardorfer Neubaugebiet zieht Leben ein

BORNHEIM-KARDORF · Von Endenich und Köln ins Vorgebirge: Im Baugebiet „Im Blumengarten“ ist fast die Hälfte der rund 100 Wohneinheiten bezogen. Überzeugt hat die Bewohner vor allem die gute Infrastruktur.

An der einen Ecke wird eine Küche geliefert, ein paar Häuser weiter Badezimmermöbel. In manchem Vorgarten blüht es schon bunt, und Kinder spielen auf der Straße, während sich in der Nachbarschaft noch Harken durch die Erde arbeiten, wo bald Rasen wachsen soll. Im Kardorfer Neubaugebiet „Im Blumengarten“ zieht immer mehr Leben ein. Seit Anfang des Jahres sind die ersten der 82 Doppelhaushälften bewohnt, die nebst zwei Mehrfamilienhäusern auf dem vier Hektar großen Areal zwischen Katzentränke, Travenstraße, Sankt-Josefs-Weg und Blumenstraße (L 183) entstehen.

Lange Suchen

Alexandra (34) und Christian Prior (36) gehörten mit Tochter Hanna (2) zu den ersten Bewohnern, die in die neuen Häuser an der Heinrich-Cremer-Straße einzogen. „Das war schön zu sehen, wie sich langsam die Straße füllte“, erzählt Christian Prior. Mit etwas Verzögerung seien sie Ende März von Bonn-Endenich nach Kardorf umgezogen – eigentlich hatten sie gehofft, schon im Februar ins Haus zu können, das dann aber doch später fertig wurde. Ein Jahr lang war das Paar zuvor auf der Suche gewesen, um sich den Traum vom Eigenheim in der Region erfüllen zu können (der GA berichtete). Unter anderem gefiel ihnen die Infrastruktur am Kardorfer Wohngebiet.

„Wir haben hier zwei Supermärkte fußläufig erreichbar, die Bahn um die Ecke, einen Biobauern. Das einzige, was fehlt, ist eine Eisdiele“, finden Alexandra Prior und ihre Schwägerin Verena Prior (42), die mit Tochter Chaia (5) in der Nachbarschaft wohnt. Verena Prior freut sich ebenso wie ihr Bruder Christian über einen kurzen Weg zur Arbeit – beide sind Lehrer am Bornheimer Alexander-von-Humboldt-Gymnasium.

Auch gute Freunde aus Bonn seien direkt ins Haus gegenüber gezogen, erzählt Alexandra Prior, aber Anschluss finde man ohnehin rasch: „Wenn die Kinder auf der Straße spielen, kommt man schnell ins Gespräch.“ Oder als anfangs die Müllabfuhr noch nicht bis zu ihren Häusern kam und sämtliche Nachbarn die Tonnen eine Straße weiter ziehen mussten.

Aber auch mit manchem „Alt-Kardorfer“ aus den angrenzenden Häusern hätten sich Kontakte ergeben, sagt Christian Prior. Und beim Junggesellenfest im Ort seien sie ebenfalls gewesen. Die Bewohner des Neubaugebiets sind zudem bereits gut organisiert: über eine eigene Facebookgruppe.

Eigene Facebookgruppe

In dem sozialen Netzwerk tauschen sich die neuen Nachbarn über Fragen aus wie „Kennt jemand einen guten Fliesenleger?“ oder darüber, was es mit der Dachflächenberechnung auf sich hat, die die Stadt Bornheim für die Abwassergebühren anfragte, erzählt Christian Prior. Die Gruppe gegründet haben eine 32-jährige Kölnerin und ihr Mann, die erst vor wenigen Tagen in der Theo-Dickopp-Straße eingezogen sind. „Im letzten Sommer haben wir darüber bereits ein Treffen in Wesseling organisiert“, erzählt die Neu-Kardorferin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. „Bornheim kannten wir vorher gar nicht“, sagt sie.

Vor allem die Anbindung habe sie überzeugt. Nun steht sie an ihrem neuen Haus mit der Bewohnerin von nebenan (37) auf der Terrasse und beide freuen sich, dass sie nicht nur verbindet, dass sie beide aus Köln hergezogen sind, sondern dass sie auch Kinder im selben Alter haben. „Jetzt müssen wir erst mal richtig ankommen“, meint die Nachbarin. Sie hoffe, mit den Kindern auf dem Spielplatz weitere Kontakte knüpfen zu können.

Derzeit sind Schaukel, Klettergerüst und Co. allerdings eingezäunt. Es stehe unter anderem noch die Abnahme der Geräte an, sagt Heiko Bartelt, Prokurist der Montana Wohnungsbau GmbH aus Bad Honnef, die das Gebiet entwickelt. Anfang September solle der Spielplatz eröffnet werden. Zu Beginn des kommenden Jahres plane die Gesellschaft dann die Übergabe der letzten acht Häuser und acht Wohnungen, so Bartelt. Bisher sei mit 40 der rund 100 Wohneinheiten fast die Hälfte bezogen. Im ersten Bauabschnitt seien die Straßen bereits endausgebaut, die übrigen sollen laut dem Prokuristen sukzessive folgen.

Christian Prior findet es schade, dass der Spielplatz jetzt in den Ferien nicht zur Verfügung steht. Aber für Programm ist auch so gesorgt: In der Facebookgruppe geht es gerade darum, wer den Grill für ein Straßenfest aufbaut.

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