Krippe in Bornheim „In meiner Familie haben alle einen Krippen-Tick“

Bornheim · Das Bornheimer Ehepaar Angelika und Hans Peter Lennarz gestaltet Jahr für Jahr eine detailreiche Weihnachtskrippe. Kleidung und Accessoires der 66 Kunstharz-Figuren, die sie bestücken, sind selbstgemacht und werden immer wieder aktualisiert.

 Die Weihnachtskrippe von Familie Lennarz besticht durch ihren Detailreichtum.

Die Weihnachtskrippe von Familie Lennarz besticht durch ihren Detailreichtum.

Foto: Claudia Brade

Es scheint als hätten die Hirten, Frauen und Kinder tatsächlich einen langen Fußmarsch hinter sich; als seien sie jetzt endlich an ihrem Ziel angekommen: der Stall, in dem das Jesuskind geboren wurde.

Mit viel Liebe zum Detail hat Angelika Lennarz ihre persönliche Weihnachtskrippe gestaltet. Jedes Jahr baut die 63-Jährige diese in ihrem Esszimmer auf. „Dabei gestalte ich sie jedes Mal anders. Wie, das entsteht immer spontan. Ich habe sie auch schon mal im Fenster aufgebaut und dann die Hirten so arrangiert, als würden sie einen Berg zur Krippe hochlaufen“, erzählt Lennarz. Nur der Standort in einer Ecke im Esszimmer, der sei immer der gleiche. „Ich habe hier ja nicht viele andere Möglichkeiten, dafür ist der Raum zu klein.“

Etwa zweieinhalb Meter lang ist die Holzplatte, auf der die Weihnachtsszene aufgebaut ist. Ehemann Hans Peter Lennarz hat den Unterbau angefertigt. „Zur Dekoration sammeln wir immer frisches Moos und lassen es trocknen“, so der 65-Jährige. Längst teilt er die Leidenschaft seiner Frau. „Ich finde die Krippe einfach schön und harmonisch.“ Insgesamt 66 Krippenfiguren hat das Ehepaar. Alle sind aus Kunstharz gegossen, darunter Josef und Maria mit dem Jesuskind sowie die Heiligen drei Könige, Hirten, ein Engel und sogar ein Elefant.

Seit der Kindheit fasziniert

„Den habe ich von meiner Mutter zum 50. Geburtstag geschenkt bekommen“, erzählt Angelika Lennarz. Schon als Kind sei sie von Krippen fasziniert gewesen. „Ich bin schon immer mit meinen Eltern in jede Kirche gegangen, um die Krippen anzugucken. Das war für mich das Größte.“ Auch ihre Großeltern hatten eine eigene, große Krippe mit etwa 30 Zentimeter hohen Figuren. „In meiner Familie haben alle einen Krippen-Tick“, lacht Angelika Lennarz. Ihr Onkel habe sogar eine Krippe mit über 600 Figuren, alle handgeschnitzt aus Holz.

1978 hat Angelika Lennarz angefangen, eine eigene Krippe mit Figuren aus Kunstharz zu gestalten. Auch die Kleidung und Accessoires ihrer Krippenfiguren hat sie teilweise selbst hergestellt. Wenn ihr die Kleidung einer Figur nicht mehr gefällt, näht sie ihr etwas Neues. Einem Hirten hat sie eine Panflöte aus Stroh gebastelt. Aus Stroh und Senfkörnern ist ein Maiskolben entstanden. Sogar eine Feuerstelle und einen Brunnen mit echtem Wasserlauf besitzt ihre Krippe. „Das Lagerfeuer habe ich selbst gebastelt, mit einer kleinen, flackernden Lampe und darüber Zimtstangen aufgestellt.“

Eine Woche für kompletten Aufbau

Darüber hinaus arbeitet Lennarz zur Dekoration mit Vogelsand, Holzspänen und Stroh. „Meine Frau hat ein Händchen dafür, die Krippe anzuordnen“, sagt Hans Peter Lennarz. Etwa eine Woche dauert es, bis Angelika Lennarz die Krippe komplett aufgebaut hat. Dabei sei sie froh, wenn der Aufbau abgeschlossen sei, denn der mache immer viel Schmutz. „Ich bin glücklich wenn alles steht und schön aussieht“, sagt sie.

Bis Mariä Lichtmess am 2. Februar lassen Angelika und Hans Peter Lennarz ihre Krippe traditionell aufgebaut. Dann werden alle Figuren wieder sorgfältig verpackt und verstaut. „Eigentlich bräuchten wir einen Schrank, in dem wir die Krippe bis zum nächsten Jahr aufgebaut stehen lassen könnten“, sagt Hans Peter Lennarz.

2012 hat das Ehepaar die bislang letzte Figur gekauft. Neue würden wohl keine mehr hinzukommen, denn die Firma, bei der sie immer eingekauft haben, gibt es mittlerweile nicht mehr. Zwischen 49 und 69 Euro habe eine Krippenfigur dieser Art gekostet.

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