Chorvereinigung Walberberg "Inspektor Colampo" deckt den Diebstahl auf

BORNHEIM-WALBERBERG · Ein Querschnitt durch die Welt der Operette lässt sich kaum besser auf die Bühne bringen, als es Ingrid Fraunholz, Heribert Haider und Ralf Buchinger jetzt mit der Chorvereinigung Walberberg und dem Instrumentalensemble Walzertraum im Landhaus Wieler in Walberberg gelungen ist.

 Gemeinschaftswerk: Die Männer der Chorvereinigung Walberberg und das Instrumentalensemble Walzertraum.

Gemeinschaftswerk: Die Männer der Chorvereinigung Walberberg und das Instrumentalensemble Walzertraum.

Foto: Roland Kohls

Bevor der als "Operettenkrimi" mit Mitsing-Melodien der Komponisten Johann Strauß, Franz Lehár und Jacques Offenbach angekündigte Liedervortrag beginnt, kommt Hausmeister Buschinsky alias Ralf Buchinger in den Zuschauerraum und plaudert mit den etwa 250 erschienenen Gästen im ausverkauften Saal des Lokals.

Man erfährt, zunächst Zeuge einer Probe zu werden, bei der noch nicht alles so perfekt sein wird, wie bei der sich an die Pause anschließenden Gala. Das Publikum ist erwartungsvoll amüsiert.

Bereits die Namen der Hauptdarsteller des Operettenkrimis lassen vermuten, dass es ein unterhaltsam lustiger Nachmittag werden kann. So wird aus der Leiterin der Walberberger Chorvereinigung, Ingrid Fraunholz, die Sopranistin "Rosalia Netrubko", ihr Mann Bernhard Löffler, im "wahren Leben" Leiter der Brühler Musikschule, dirigiert Chor und Instrumentalensemble Walzertraum als "Herbert von Caravan". Und der für diese Aufführung von dem Walberberger Chor engagierte Tenor Heribert Haider wird nun "Luciano Parmazotti" sein.

Dann lässt das Walzertraum-Streicherquintett mit Klavierbegleitung feinste Wiener Caféhausmusik erklingen. Der Chor wird noch gesucht. "Wo sind die Frauen schon wieder?" Mit dem Satz "Die Hälfte seines Lebens wartet der Mann vergebens..." beginnt der Männerchor "An der schönen blauen Donau" von Johann Strauß zu singen.

Die Solisten treffen ein, und der erste kaum enden wollende Applaus gilt dem Liedvortrag von Heribert Haider "Da geh' ich zu Maxim" aus "Die lustige Witwe" von Franz Lehár. Auch die folgenden Liedvorträge, die dem Publikum alle vertraut zu sein scheinen, bringen Chor und Solistin Ingrid Fraunholz ihren verdienten Beifall.

Der Einfall, eine Probe zu zeigen, die immer mal wieder unterbrochen wird und damit die Möglichkeit zu scheinbar wahllos hintereinander vorgetragenen Evergreens aus den bekannten Operetten zu geben, bewährt sich aufs Beste.

Nur der angekündigte "Operettenkrimi" ist ein kleiner, aber verzeihbarer "Etikettenschwindel": Erst kurz vor dem Ende des zweiten und letzten Teils, für den sich Chor und Solisten in Abendgarderobe gekleidet haben, bestiehlt das Solistenpaar beim Abschied sein Publikum. Doch der herbeieilende "Inspektor Colampo" (Hans-Jürgen Breidenbach) klärt den "Fall" schnell auf und rettet damit einen insgesamt gelungenen Operettennachmittag.

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