Karneval 2021/2022 Jeckes Treiben im Vorgebirge unter 3G und 2G

Region · In Meckenheim, Rheinbach und Swisttal fiebern die Jecken der Session entgegen. Es wird wieder gefeiert, wenn auch unter strengen Auflagen.

 Nach der Coronapause wollen die Jecken der Region wieder feiern - wie hier beim Biwak der Stadtsoldaten in Meckenheim 2019.

Nach der Coronapause wollen die Jecken der Region wieder feiern - wie hier beim Biwak der Stadtsoldaten in Meckenheim 2019.

Foto: Matthias Kehrein

 Auch wenn die kommende Session nicht wegen der Corona-Pandemie komplett ausfallen muss wie die vergangene, so stehen die Karnevalsvereine dennoch wieder vor Herausforderungen. Hygieneregeln und Zugangskontrollen zu den Veranstaltungen auf der einen Seite, auf der anderen Seite fallen in den Flutgebieten auch gewohnte Veranstaltungssäle wegen der Schäden weg. Ein Stimmungsbild aus Meckenheim, Rheinbach und Swisttal, wie die Karnevalsgesellschaften damit umgehen.

Wenn das Stadtsoldatencorps 1868 Meckenheim am Samstag, 13. November, in der Jungholzhalle ihre Lieblichkeit Johanna I. proklamiert, gilt für die Gäste die 3G-Regel: getestet, geimpft, genesen. „Damit haben wir schon im Juli gute Erfahrungen gemacht bei ,Ein Herz für die Kultur‘“, sagte Kommandant Peter Klee. Eine wichtige Änderung gegenüber dem Sommer wird es allerdings bei den kommenden Veranstaltungen geben. Damals konnte sich jeder Besucher, der keinen aktuell gültigen Test hatte, noch vor Ort testen lassen. „Das wird es jetzt aber nicht mehr geben“, so Klee. Aktuelle Testergebnisse müssen die Gäste also schon selbst mitbringen. Gleiches gilt auch für die weiteren Veranstaltungen der Meckenheimer Stadtsoldaten, die Sitzungsrevue und das Kinderkostümfest im Januar 2022. Überprüft werden die Nachweise von Vereinsmitgliedern jeweils in mehreren Zweierteams.

Die Karnevalsfreunde Al-Ersch proklamieren am 6. November in der Mehrzweckhalle Altendorf-Ersdorf ab 11 Uhr ihr Dreigestirn aus Jungfrau Elisabeth (Bergweiler), Prinz Claudia (Cramer) und Bauer Uschi (Braun) unter Einhaltung der 2G-Regel.

Bändchen für die Besucher in der Rheinbacher Stadthalle

Die gilt auch für die „Jecke Stadthalle“ des Rheinbacher Traditionscorps GroRheiKa am Samstag, 13. November. Die entsprechenden Nachweise werden dort am Eingang von einer externen Sicherheitsfirma überprüft und die Gäste erhalten ein entsprechendes Bändchen. Diese Überprüfung durch „neutrale“ Dritte diene auch der Entlastung der eigenen Mitglieder, so die GroRheiKa-Vorsitzende Astrid Faßbender. Zusätzlich werde die Zahl der Gäste anstelle der möglichen Höchstzahl von 515 reduziert auf 350, damit „jede und jeder noch seine Wohlfühlzone“ mit genügend Abstand habe, wie Faßbender erklärte. Der Thekenbereich im Foyer bleibe geschlossen. Lediglich für Auftretende werden in einem abgespannten Bereich Stehtische reserviert.

Ebenfalls gilt 2G mit aktuellem Nachweis bei den Fidelen Burgfrauen Wormersdorf, wenn ihre Prinzessin Melanie (Saftig) am Freitag, 12. November, in der Turnhalle ihr Amt übernimmt. Selbst bei der der Proklamation des Jugenddreigestirns Mylène (Declair), Celina (Berke) und Lillith (Kalff) am Samstag, 13. November, benötigen die erwachsenen Gäste Nachweise als Geimpfte oder Genesene, so die Vereinsvorsitzende Roswitha Born. Die Burgfrauen werden über die Corona-App einen QR-Code erstellen, wie sie erläuterte, und diesen am Eingang aushängen. Dort müssen die Besucher dann entweder über ihr Smartphone den Nachweis erbringen und den Code einlesen oder den entsprechenden Nachweis analog vorlegen und sich in Listen eintragen. Es werde auf jeden Fall alles durch entsprechend sachkundige Personen kontrolliert.

 Das designierte Heimerzheimer Prinzenpaar Udo und Sonja Ellmer (Mi) wartet schon auf seinen Einsatz.

Das designierte Heimerzheimer Prinzenpaar Udo und Sonja Ellmer (Mi) wartet schon auf seinen Einsatz.

Foto: Saxler-Schmidt

Nach dem Juli-Hochwasser entfallen die Mieler Sitzungen

Komplett abgesagt hat die KG „Mat Mött Miel“ den Sitzungskarneval der kommenden Session 2021/2022: die für Januar geplante große Sitzung, das Kinderfest und die Damensitzung an Weiberfastnacht müssen ausfallen, so der Vorstand. Nicht wegen Corona, sondern wegen der Flutkatastrophe, teilt der Verein mit: „Beim Juli-Hochwasser wurde das Mieler Dorfhaus an der Bonner Straße stark beschädigt. Die Böden müssen entfernt werden, umfangreiche Sanierungen stehen an. Eine Nutzung ist bis auf Weiteres nicht möglich.“ Für Angebote aus Nachbarorten, wie etwa das Bürgerhaus Morenhoven zu nutzen, fand sich bei den Mitgliedern keine Mehrheit, auch weil über den Veranstaltungssaal hinaus der Probenraum fehlt.

Von den Folgen der Flutkatastrophe betroffen ist auch die Proklamation des Heimerzheimer Prinzenpaars Prinz Udo und Prinzessin Sonja (Ehepaar Ellmer), weil die Restaurants Klosterstuben und Zur Linde wegen Flutschäden noch geschlossen sind. Proklamiert wird im Dorfsaal Ollheim am 6. November in einer geschlossenen Veranstaltung, so GroHeiKa-Präsident Manfred Lütz. Zugang haben nur Vereinsmitglieder und geladene Gäste unter den Bedingungen der 3G-Regel. Für den offenen Sitzungskarneval werde aber 2G gelten.

Die Olleme Bubbelsbröder werden alle ihre Veranstaltungen im Dorfsaal unter 2G-Regel durchführen, wie der Vorsitzende Paul Bison sagte. Denn: „Nur so können wir den Thekenbetrieb als wichtiges Element wie gewohnt öffnen.“ Wenn das Mädchen-Dreigestirn Jungfrau Cosima (Seyb), Prinzessin Madeleine (ebenfalls Seyb) und Bäuerin Lucy (Kraus) am 12. November proklamiert wird, müssen auch die Kinder einen aktuellen Test vorweisen, wie er sagte. Allerdings können sie sich vor Ort testen lassen, um „diese Hürde zu vermeiden“, so Bison. Der Weihnachtsmarkt der KG Olleme Bubbelsbröder wird in diesem Jahr nur unter freiem Himmel stattfinden. Das ist nach derzeitigem Stand dann ohne Auflagen möglich.

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