Bilanz: Weiberfastnacht in Bornheim Ordnungsamt konfisziert 1700 Liter Alkohol
Bornheim/Swisttal · Überraschend ruhig verliefen Karnevalszüge und Partys an Weiberfastnacht in Bornheim. Warum der Sanitätsdienst kaum erste Hilfe leisten musste und welche Bilanz die Stadt Bornheim sonst zieht.
Am Tag nach der ersten Weiberfastnacht mit Großveranstaltungen seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 zieht die Polizei Bonn weiterhin eine sehr positive Bilanz auch fürs Vorgebirge. Schon nach dem Ende der Züge in Bornheim und Swisttal hatte Polizeisprecher Michael Beyer nur von einigen wenigen Straftaten berichtet.
Am Morgen danach belaufen sich die aktenkundigen Fälle von Gewalt auf fünf Körperverletzungen und zwei junge Männer, die bei der Festnahme Widerstand leisteten. Einer davon war ein 23-jähriger in Bornheim-Kardorf, insgesamt erfolgten in Bonn und Umgebung vier Festnahmen. In sechs Fällen sprach die Polizei Platzverweise gegen Störenfriede aus. Gerade im Vergleich mit früheren Jahren könne man nur von einem „insgesamt ruhigen Verlauf“ sprechen, sagt Beyer.
Nur halb so viele Besucher wie früher
Das bestätigt auch Christoph Lüttgen, Sprecher der Stadt Bornheim, im Gespräch mit dem GA. In Roisdorf und Kardorf sei es sei sogar „sehr ruhig“ geblieben. Das hängt sicherlich auch mit der Zahl der Besucher in der Partyzone am Rathaus zusammen, die Lüttgen mit insgesamt rund 1000 Personen beziffert. An der früheren Feiermeile am alten Kirchturm seien es doppelt so viele gewesen, so Lüttgen. Das neue Konzept sei aufgegangen: „Es gab so gut wie gar keine Zwischenfälle.“
Der zuständige Sanitätsdienst der Malteser meldete demnach neun Erste-Hilfe-Leistungen in Roisdorf, fünf davon wohl nur Schrammen, die mit einem Pflaster zu versorgen waren. Nur zwei Besucher mussten wegen übermäßigen Alkoholkonsums behandelt werden, ein Notfall war internistischer Natur, und eine Person verletzte sich wohl an Glasscherben.
1700 Liter Alkohol in Glasflaschen konfisziert
Die Stadt hatte rund ums Rathaus ein Glasverbot ausgesprochen. Das sei auch kontrolliert worden, betont Lüttgen. Das davon auf dem Platz selbst nicht viel zu bemerken war, erklärt der Stadtsprecher mit der Strategie, die vier Kontrollpunkte an den Zugängen vorsah. Dort seien etwa 500 bis 700 Besucher kontrolliert und dabei Glasflaschen – im Wesentlichen alkoholische Getränke – mit einem Fassungsvermögen von insgesamt rund 1700 Litern konfisziert worden.
Offenkundig hatten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die dem Ordnungsamt durchs Netz schlüpften, mit kleinen Schnapsfläschchen Erfolg, die sich leichter verstecken lassen. Die insgesamt 16 Mitarbeitenden hätten die Kontrollen an den Zugängen später beendet und sich für die restliche Zeit auf die Einhaltung des Jugendschutzes konzentriert, so Lüttgen.