Rettungswesen in Bornheim Kinderfeuerwehr in Walberberg zeigt, was sie kann

Bornheim-Walberberg · Bei einer Übung zeigte die Kinderfeuerwehr in Bornheim-Walberberg ihr Können. Die Hoffnungen ruhen bei der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Nachwuchs.

 Übung der Kinderfeuerwehr der Löschgruppe Walberberg. Ein Garagenbrand in der Schützenstraße wird simuliert.

Übung der Kinderfeuerwehr der Löschgruppe Walberberg. Ein Garagenbrand in der Schützenstraße wird simuliert.

Foto: Axel Vogel

Eine Kinderfeuerwehr gibt es bereits bei einigen Wehren im Rhein-Sieg-Kreis: So in Alfter, Rheinbach und Bornheim. Die Frage, die Kritiker aber immer wieder stellen, ist: Bringt das der Feuerwehr wirklich etwas in Sachen Nachwuchs? Vor allem: Ist das für eine freiwillige Wehr mit Blick auf die nötige pädagogische Betreuung überhaupt leistbar?

In Bornheim bei der Löschgruppe von Walberberg beantwortet Stadtkinderfeuerwehrwart Dirk Henseler die Frage ohne Wenn und Aber mit „Ja“. Wie gut das Ganze mit den Jungen und Mächen zwischen sechs und zehn Jahren inzwischen schon funktioniert, demonstrierte die Walberberger Kinderfeuerwehr am Samstagabend bei einer Übung.

Gegen 18.30 Uhr war es so weit: Aus einer Garage an der Schützenstraße drang dichter Rauch, eine Nebelmaschine simulierte den Brandrauch. Die Aufgabe, die Feuerwehrmann Henseler, seiner Kinderfeuerwehr nun stellte: Das Feuer musste gelöscht und Personen in Form von Dummies gerettet werden. Ein klarer Fall für Noah (8), Anna (8) und Co., die das Ganze sehr zielstrebig angingen. Klar gab es dabei auch noch immer viel Anleitung von den erfahrenen Betreuern um Henseler. Aber so viel stand am Samstagabend fest: Die Kleinen hatten ihre Sache richtig gut gemacht.

Spaß steht bei der Kinderfeuerwehr an erster Stelle

Kein Wunder: Noah ist ja auch schon seit zweieinhalb Jahren dabei und er sagt: „Feuerwehr macht mir Riesenspaß.“ Warum das so ist, erklärt er so: „Ich kann noch viel lernen und es gibt immer was anderes zu tun.“ Seine Patentante hatte ihn damals zu einem Schnupperbesuch mitgenommen zur Feuerwehr, seitdem ist er mit Eifer dabei geblieben. Ähnlich motiviert ist auch seine kleine Kameradin Anna: Ihr machen vor allem die Übungen Spaß und genauso die gemeinsamen Ausflüge: „Die Überraschungsfahrt im vergangenen Jahr in den Movie-Park nach Bottrop“, war ihr persönlicher Höhepunkt. Stadtkinderfeuerwehrwart Dirk Henseler hört das gerne, denn natürlich steht der Spaß und der spielerische Umgang mit dem Feuerwehrhandwerk bei den Kleinen noch an erster Stelle.

Das Konzept funktioniert, berichtet er: „Wir haben in Walberberg 16 Jungen und Mädchen in der Kinderfeuerwehr und die Warteliste ist lang.“ Seit rund fünf Jahren, sprich so lange es die 2014 gegründete Kinderfeuerwehr in Walberberg gibt, sei der Andrang ungebrochen. Dass liegt auch daran, dass Henseler dem besonderen Betreuungsbedarf vor Ort auch leisten kann: 15 Personnen kümmern sich gezielt und die Kleinen, davon vier pädagogisch geschulte Kräfte. Der Vollständigkeit halber sei vermerkt: In der Bornheimer Wehr verfügt auch die Rösberger Löschgruppe seit Anfang des Jahres über eine eigene Kinderfeuerwehr, erklärt Bornheims Feuerwehrsprecher Ulli Breuer.

Henselers Hoffnung ist nun, die Kinder so nachhaltig für die Feuerwehr zu begeistern, dass der Absprung in die Jugendfeuerwehr, und dann vor allem der Übergang in aktive Wehr gelingt. Er ist optimistisch: „Von rund einem Dutzend Kinder, die in die Jugendfeuerwehr gewechselt haben, sind noch sechs dabei.“

Der kleine Noah hat auf jeden Fall bereits einen festen Vorsatz: „Ich will Feuerwehrmann werden“, betont er mit Nachdruck. Dirk Henseler würde es freuen, wenn Noahs Vorsatz zehn Jahre halten würde: Dann hätte die aktive Wehr in Walberberg nämlichen einen Mann mehr „und allein das wäre schon ein Erfolg“.

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