Zug von Rösberg nach Hemmerich "Klein, aber fein"

Bornheim-Hemmerich/Rösberg · Ein offizielles Motto hatte der Karnevalszug in Hemmerich nicht – „klein aber fein“ hätte aber wunderbar gepasst. Für 16 Gruppen fiel pünktlich um 14.11 Uhr der Startschuss um, erstmals begleitet von rheinischer, musikalischer Prominenz, von Rösberg nach Hemmerich zu ziehen.

 Gegen Regen und Kälte gewappnet: Das Gardetanzcorps des TC Hemmerich vor dem Wasserturm von Rösberg.

Gegen Regen und Kälte gewappnet: Das Gardetanzcorps des TC Hemmerich vor dem Wasserturm von Rösberg.

Foto: Roland Kohls

„Wir sind sehr stolz darauf, dass in diesem Jahr der Spielmannszug des Traditionsvereins Altstädter Köln für die karnevalistische Beschallung sorgt“, so Mario Rickers. Schon vor Beginn des Umzugs moderierte er die Tollitäten aus den umliegenden Bornheimer Karnevalsgesellschaften an. Ihrem jecken Publikum zeigten sie sich auf dem zur Bühne umfunktionierten Auflieger, der exakt auf der Schwelle von Rösberg zu Hemmerich aufgebaut worden war.

Auch die Polizei hatte mit „Keine Knöllchen“ ihr eigenes Motto, was dem Vertrauen in die Behörden keinen Abbruch tat. „Aus aktuellem Anlass haben wir uns noch gestern mit dem Bürgermeister und der Polizei zusammengesetzt, um die Sicherheitslage zu sondieren“, so Ralf Heinrig von der Karnevalsgesellschaft Hemmerich-Rösberg. „In diesem Jahr war die Polizei noch präsenter als in den Jahren zuvor“, sagte er weiter.

In seiner Zusammensetzung unterscheidet sich der Karnevalszug von Rösberg nach Hemmerich von anderen Umzügen, denn traditionell handelt es sich um einen Kindergartenzug: „Auch wenn heute natürlich Jedermann zum Mitlaufen eingeladen ist, legen wir Wert darauf, dass keine großen Mottowagen dabei sind. Da wir den Zug klein halten, hatten wir in 30 Jahren niemals größere Probleme“, bilanzierte Heinrig. Eine Überraschung für die Jecken am Wegesrand hielt die Karnevalsgesellschaft in diesem Jahr bereit.

Wer wollte, durfte einen Zettel ausfüllen, um das schönste Kostüm derer, die im Zug mitliefen, für einen Preis zu nominieren. Nachdem sich der Zug in Hemmerich aufgelöst hatte, ging das närrische Treiben weiter – nämlich im „Mutter-Mary-Festzelt“ von Wirtsehepaar Marita und Ingo Pieper. „Mit Musik von DJ Thomas Schäfer wird im Zelt nicht nur gefeiert, sondern auch das beste Kostüm mit einem Warengutschein gewürdigt, bevor wir den Abend gesellig ausklingen lassen“, erzählte Heinrig.

Vorher wollten die Karnevalisten noch Ingo Pieper danken. Ein Zusammenschluss der Dorfgemeinschaften verleiht Bornheimer Bürgern, die sich in besonderer Weise um das Brauchtum verdient machen, jährlich die Dieter-Kremer-Gedächtnismedaille.

Die Auszeichnung erinnert an den Walberberger Vereinsgemeinschaftsvorsitzenden Dieter Kremer, der 2013 unerwartet verstarb. Da Pieper seit vielen Jahren das Festzelt organisiert, fiel die Wahl in diesem Jahr auf ihn. Der Prämierte gab sich glücklich und überrascht. „Die Auszeichnung macht mich stolz – und verwundert zu gleich. Denn die Treffen, bei denen über den Preisträger entschieden wurde, haben in meiner Kneipe stattgefunden. Bemerkt habe ich davon nichts!“, so Pieper lachend.

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