Klimaschutz im Vorgebirge und Voreifel Bundesumweltministerin Svenja Schulze besucht Bornheim

Bornheim · Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat sich in Bornheim über hiesige Projekte zum Umweltschutz informiert. Mit anwesenden Landwirten wollte sich indes nicht sprechen.

 Landwirt Norbert Pesch (links) hofft vergeblich auf ein Gespräch mit Svenja Schulze (Mitte).

Landwirt Norbert Pesch (links) hofft vergeblich auf ein Gespräch mit Svenja Schulze (Mitte).

Foto: Christoph Meurer

Eigentlich wollten die Landwirte Norbert Pesch aus Brenig und Markus Schwarz aus Dersdorf mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze sprechen. Die SPD-Politikerin war am Montag nach Bornheim gekommen. Vor dem Rathaus wurde sie von einer kleinen Delegation örtlicher Landwirte empfangen.

Die Landwirte stünden „voll und ganz“ hinter dem Klimaschutz, sagte Schwarz. Aber dessen Umsetzung müsse gemeinsam geschehen. Es passe nicht überein, dass man viel Geld in Umweltschutzmaßnahmen investiere, aber weiterhin günstig produzieren solle, so der Dersdorfer weiter. Umweltschutz dürfe nicht auf Kosten der Landwirte gehen. Pesch verwies darauf, dass viele Länder geringere Umweltstandards als Deutschland hätten, aus denen Lebensmittel billig importiert würden. Verordnungen und Richtlinien würden von oben herab entschieden, befand er weiter. Es sei aber immer gut, mit der Basis zu diskutieren.

Hartmann sichert Gesprächsangebot zu

Auf eine solche Diskussion wollte sich Schulze am Montag nicht einlassen. Sie verwies auf einen engen Zeitplan, auf viele bereits erfolgte Gespräche mit Landwirten und darauf, dass es an diesem Tag um ein anderes Thema gehe. Sebastian Hartmann, Bundestagsabgeordneter und SPD-Landeschef, sagte in der Folge den Landwirten ein Gesprächsangebot zu.

Auf Hartmanns Einladung war Schulze nach Bornheim gekommen, um sich über Klimaschutzmaßnahmen in der Region zu informieren. Dazu fanden sich auch die Bürgermeister der linksrheinischen Kommunen im Ratssaal der Vorgebirgsstadt ein. Wie berichtet, arbeiten die Städte und Gemeinden seit mehreren Jahren auch im Klimaschutz zusammen. Einen Einblick in diese Arbeit gab sodann Tobias Gethke, der seit fünf Jahren der interkommunale Klimaschutzmanager für die Region ist.

 Die Landwirte Markus Schwarz (links) und Nobert Pesch fordern einen Dialog über Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen.

Die Landwirte Markus Schwarz (links) und Nobert Pesch fordern einen Dialog über Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen.

Foto: Christoph Meurer

Energetische Sanierungen sparen Kohlenstoffdioxid ein

Er berichtete über die energetische Sanierung von Schulen oder Flutlichtanlagen auf Sportplätzen, wodurch viele Tonnen Kohlenstoffdioxid bei der Energieerzeugung eingespart würden. Weiter nannte Gethke die Energieberatung in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale sowie  das linksrheinische E-Bike-Leihsystem als einen Beitrag dazu, dass Menschen das Auto stehenlassen. Ebenso kam er auf das Klimafolgenanpassungskonzept für die Region (siehe „Gemeinsam gegen Dürren und Unwetter“) zu sprechen. „Wir wissen alle, dass es Folgen des Klimawandels gibt“, so Gethke.

Schulze lobte das Gehörte, vor allem den Ansatz der Kommunen, über ihre Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Auch freute sie sich, dass Gethke als Klimaschutzmanager von den Kommunen auf eigene Kosten weiter beschäftigt wird, nachdem die öffentliche Förderung der Stelle ausgelaufen war.  Weiter betonte Schulze den Wert von Umweltschutzprojekten vor Ort. „Jede Tonne CO2, die wir einsparen, hilft bundesweit“, so die Ministerin. „Wir müssen das vor Ort hinbekommen“, meinte sie.

Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz wünschte sich, dass Kommunen, die sich bei Klimaschutzprojekten zusammentun, mehr Fördergelder bekommen sollten als Einzelkämpfer. Schließlich mache der Klimawandel nicht an Gemeindegrenzen halt, so Raetz.

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