Bornheimer Jugendparlament Kommunikationsprobleme und fehlende Motivation

BORNHEIM · Licht und Schatten sah der Vertreter des Bornheimer Kinder- und Jugendparlaments, Dominik Pinsdorf, bei der Vorstellung des Jahresberichts des Gremiums in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses der Stadt.

 In Kaliningrad übergibt Dominik Pinsdorf (weißes Shirt) im Sommer als Geschenk des Jupas einen Baum an ein Kinderdorf.

In Kaliningrad übergibt Dominik Pinsdorf (weißes Shirt) im Sommer als Geschenk des Jupas einen Baum an ein Kinderdorf.

Foto: privat

Denn außer dem Bericht stand auch die Mitteilung auf der Tagesordnung, dass die Neuwahl mang-els Bewerber abgesagt wurde.

"Wir haben einiges bewegt", sagte Pinsdorf. Höhepunkte waren die Beteiligung am Poetry-Slam in der Stadtbücherei, am Fest der Nationen und an der Bollerwagenaktion beim Karnevalszug. Die Entwicklung des Logos war ebenfalls ein großer Erfolg des Kinder- und Jugendparlaments. Auch die Beteiligung am Jugendaustausch zwischen Bonn und Kaliningrad, bei dem Pinsdorf dabei war, waren Lichtblicke. "Die Bonner hatten uns als Vorbild angesprochen, da es dort kein Jugendparlament gibt", so Pinsdorf.

Die Schattenseite sei, dass er mittlerweile die Arbeit des Parlaments der Kinder und Jugendlichen alleine organisiere. Die Motivation bei den Mitgliedern habe stark nachgelassen. Zuletzt sei das Jugendparlament in der Junisitzung beschlussfähig gewesen. Für die Neuwahl hatten sich lediglich neun Jugendliche in der vorgeschriebenen Frist beworben, vier weitere Bewerbungen gingen erst nach Ablauf der Frist ein. Elf Bewerbungen wären laut Satzung mindestens notwenig gewesen.

Auch bemängelt der Vertreter des Jugendparlaments Kommunikationsprobleme mit der Verwaltung, dem Jugendamt und auch untereinander. Ein Beispiel sei das Werbeplakat für die Kandidatensuche für die Neuwahl des Gremiums. Pinsdorf hätte sich gewünscht, dass der Entwurf mit dem Jugendparlament abgestimmt würde. So fühlte er sich übergangen und war unzufrieden mit dem Ergebnis. "Wir wissen besser, wie man Jugendliche anspricht."

Frustrierend sei auch gewesen, dass die Schulen den Vorschlag vor der Wahl für das Jugendparlament zu werben, abgelehnt oder gar nicht reagiert hätten, sagte Pinsdorf. Der Grüne Markus Hochgartz fragte nach den Gründen, weshalb die Motivation nachgelassen habe. Neben der Änderung der schulischen Situation - einige Mitglieder haben das Abitur absolviert und studieren mittlerweile - sah Pinsdorf die Gründe vor allem darin, dass Jugendliche einen schnelleren Erfolg sehen wollen.

"Junge Menschen sind frustriert, wenn sie keinen unmittelbaren Erfolg ihrer Arbeit sehen, sondern Vorschläge erst ein umständliches Verwaltungsverfahren durchlaufen." Er sehe die Zukunft eher in projektorientierter Arbeit als in der festen Form des Jugendparlaments.

Das unterstützte Petra Heller (CDU). Die Satzung des Jugendparlaments solle daraufhin durchforstet werden. Allerdings solle das Gremium auch an die Arbeit von Ausschüssen und Rat heranführen. Im Frühjahr ist ein neuer Anlauf für die Neuwahl geplant. Bis dahin ist Pinsdorf bereit, das Jugendparlament zu vertreten. Dann will das Jugendamt auch die Werbeplakate mit ihm abstimmen. Und mindestens an der Heinrich-Böll-Schule darf das Gremium seine Arbeit vorstellen.

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