Bürger wollen die Innenstadt beleben Konzepte für Bornheimer Innenstadt gesucht

Bornheim · Der Umbau hat Königstraße und Peter-Fryns-Platz zwar schöner gemacht, doch der Publikumsverkehr bleibt trotzdem aus. Auch der Wochenmarkt scheint nicht besonders attraktiv. Politik und Verwaltung suchen nach Lösungen.

Donnerstag ist in Bornheim Markttag – dennoch bleibt der Peter-Fryns-Platz dann fast leer. Im September 2015 war der Wochenmarkt in Bornheim-Ort mit rund zwölf Händlern neu an den Start gegangen, mittlerweile ist die Zahl der Stände sehr überschaubar. In der vergangenen Woche waren es gerade einmal zwei.

Und auch die Königstraße, die nach der umfangreichen Sanierung recht schick ist, könnte als Einkaufsstraße mehr Publikumsverkehr vertragen. Schon seit Längerem macht man sich bei der Stadtverwaltung, in der Politik und im Bornheimer Gewerbeverein intensiv Gedanken, wie das Bornheimer Zentrum attraktiver werden kann.

Mit einem Antrag hatten CDU und FDP das Thema in der jüngsten Ratssitzung wieder einmal auf die politische Tagesordnung gehoben. Der Rat stimmte dafür, einen runden Tisch zur Nachbetrachtung des Umbaus der Königstraße mit Vertretern von Verwaltung, Politik und des Gewerbevereins Bornheim einzuberufen.

Leere Geschäfte, toter Platz

Die Idee der Verwaltung, ein externes Beratungsbüro mit dem Entwickeln eines Konzeptes zur Belebung des Wochenmarktes zu beauftragen, wurde aus Kostengründen abgelehnt. „Leider ist seit 2015 auf dem Peter-Fryns-Platz nicht viel geschehen, abgesehen von wenigen Wochenenden im Jahr“, sagte CDU-Fraktionschefin Petra Heller im Namen ihrer Fraktion sowie der FDP zur Begründung des gemeinsamen Vorstoßes. „Leider gibt es einige Leerstände auf der Königstraße und der Platz ist bis auf wenige Nutzer der dort installierten Bänke tot.“

Unter anderem gehören Königstraße und Peter-Fryns-Platz zum vor einigen Jahren initiierten Stadtmarketingprozess. Doch aus Sicht der beiden Fraktionen hat dieses Konzept bislang keine Wirkung entfaltet. „Deswegen halten wir es für erforderlich, zu einer Nachbetrachtung mit Verwaltung, Vertretern aus Politik und Gewerbeverein einzuladen“, so Heller weiter.

„Wir versuchen alles, um das Ortszentrum zu beleben“, sagte Bürgermeister Wolfgang Henseler auf GA-Anfrage. Bezüglich des Wochenmarkts habe man versucht, die Deutsche Marktgilde ins Boot zu holen. Das Unternehmen ist auf die Durchführung von Wochenmärkten spezialisiert. Dabei sei auch überlegt worden, den Samstag zum Markttag zu machen.

Absage von der Marktgilde

Allerdings habe die Marktgilde keine Möglichkeit gesehen, einen Markt im Bornheimer Zentrum zu betreiben, so Henseler. Händler, die angesprochen worden seien, hätten keine Begeisterung gezeigt. Zum einen fehle die Laufkundschaft, meint der Bürgermeister. Zum anderen liege es am Erfolg der Hofläden im Stadtgebiet.

Die Landwirte kämen nicht auf den Peter-Fryns-Platz, denn so würden sie das eigene Geschäft schwächen. Ebenso sei es nicht gelungen, einen Unternehmer zu finden, der ein Café auf dem Peter-Fryns-Platz betreiben wolle. Zugleich verweist Henseler auf die Standortvorteile des Bornheimer Zentrums: keine Parkgebühren und die vielen Gesundheitseinrichtungen.

Beim Bornheimer Gewerbeverein gibt man sich aktuell zurückhaltend. Man wolle zunächst abwarten, wie sich die Dinge entwickeln, hieß es vom Vorstand auf eine Anfrage des General-Anzeigers.

Wie bewerten Sie das Bornheimer Ortszentrum? Wo sehen Sie Stärken und Schwächen? Schreiben Sie an vorgebirge@ga.de. Der GA behält sich die Veröffentlichung von Zuschriften unter Namensnennung vor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort